Vor einem Jahr im polnischen Kattowitz war Greta Thunberg noch fast die einzige Jugendliche an der Klimakonferenz. In Madrid sind auch Lena Bühler aus Bern und Lukas Wirth aus Zürich dabei.
Beide besuchen das Gymnasium und beide sind ein bisschen müde nach zwei Wochen voller Eindrücke. «Ich finde die Treffen mit den anderen Fridays-for-Future-Aktivistinnen eigentlich die besten, weil es Leute sind, die ihre ganze Freizeit dafür opfern, um eine Wende herbeizuführen», sagt Lena Bühler.
Streiken in der Schweiz ist unproblematisch
Lukas Wirth betont: «Es ist spannend, die Unterschiede global zu sehen. In der Schweiz ist es relativ einfach zu streiken, aber in anderen Ländern, zum Beispiel in Hongkong oder in Russland, sieht es anders aus.»
Schwierigkeiten beim Demonstrieren hatten die Klima-Streikenden auch in Madrid. Am Mittwoch wurden sie von Sicherheitskräften bei einer lautstarken Protestaktion aus dem Konferenzzentrum geworfen. Unterdessen sind sie wieder zugelassen.
Am Freitag sollen wieder weltweit Aktionen stattfinden, «um zu zeigen, dass wir nicht einverstanden sind, dass ein Grossteil der Zivilbevölkerung von der Klimakonferenz ausgeschlossen wurde und auch, dass die reichen Industrienationen ihre Ambitionen noch einmal deutlich erhöhen müssen», wie die Jugendliche sagt.
«Es passiert gar nichts»
Unter dem Strich sind Bühler und Wirth enttäuscht. «Wenn man sich umschaut, sieht man überall den Slogan ‹It’s time for action›. Doch dann ist man hier und es passiert gar nichts. Wie es jetzt aussieht, wird diese Klimakonferenz eher ein Reinfall.»
Es bleibe ihnen keine Wahl, sagen die Klima-Streikenden. Nun müssen sie alle noch mehr Druck machen zu Hause. Dorthin zurückfahren Bühler und Wirth am Abend mit dem Bus, da in Frankreich fast keine Züge fahren. Es ist eine über 20 Stunden lange, aber vergleichsweise klimafreundliche Reise.