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Katastrophe in Libanon Beiruts Wiederaufbau wird Milliarden verschlingen

  • Die Weltbank hat erstmals nach der Explosionskatastrophe im August die Schäden an Gebäuden und an der Infrastruktur in Beirut geschätzt und auf 4.6 Milliarden Dollar beziffert.
  • Die Schäden wegen der sinkenden Wirtschaftsleistung betragen gemäss einer vorläufigen Studie noch einmal 3.5 Milliarden Dollar.
  • Auch in kultureller Hinsicht ist das Ausmass der Zerstörung enorm.

Bei der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut sind Schätzungen der Weltbank zufolge Gebäude und andere Infrastruktur im Wert von bis zu 4.6 Milliarden US-Dollar (rund 3,9 Milliarden Euro) zerstört worden. Den Wiederaufbau beziffert die Weltbank mit einem Betrag von 6.7 bis 8.1 Milliarden Dollar.

Gemäss der Zerstörungsanalyse der Weltbank sind nebst unzähligen Wohngebäuden 240 religiöse Bauten zerstört worden, 11 Monumente, 9 Theater und Kinos, 6 Museen, 24 Bibliotheken, 64 Kunstgalerien. Übrigens drohe den meisten Kultureinrichtungen das permanente Aus, so der Bericht.

Historische Bausubstanz fast vollständig zerstört

Die Explosion im Hafen hat bekanntlich grosse Teile der Kernstadt Beiruts in Mitleidenschaft gezogen. Nun hat man auch hier die Zahlen: Über 80 Prozent der historischen Bausubstanz sei beschädigt, so der detaillierte Bericht der Weltbank.

Die Weltbank schätzt ferner, dass für den Wiederaufbau allein in diesem und im nächsten Jahr bis zu 2.2 Milliarden Dollar benötigt werden. Schon vor der Explosion habe sich das Land in einer Krise befunden und mit einer Schrumpfung der Wirtschaftsleistung im zweistelligen Prozentbereich rechnen müssen, heisst es weiter.

Der Libanon gehört weltweit zu den am stärksten verschuldeten Staaten. Wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise droht dem Land ein Staatsbankrott.

SRF News, 1.9.2020, 07:30 Uhr ; 

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