- In der armenisch-aserbaidschanischen Konfliktregion Bergkarabach kam es unweit der Gebietshauptstadt Stepanakert bei einem Treibstofflager zu einer Explosion.
- Laut den Separatisten in Bergkarabach sind mindestens 68 Menschen gestorben und 300 verletzt worden. Mehr als 100 Menschen werden noch vermisst.
- Die Zahl der Todesopfer könnte noch steigen. Die Ursache für die Explosion ist noch unklar.
Auf unverifizierten Fotos in sozialen Netzwerken waren grosse Flammen zu sehen. Die Politikerin Metakse Akopjan erklärte, am Lager hätten zum Zeitpunkt des Unglücks viele Menschen für Benzin angestanden, weil sie mit Autos vor den Aserbaidschanern nach Armenien fliehen wollten.
Das Büro des Menschenrechtsbeauftragten der international nicht anerkannten Republik sprach am Montagabend von mindestens 290 Verletzten und einer unbekannten Zahl von Toten.
Das Menschenrechtsbüro der Region appellierte an die internationale Gemeinschaft: Es sei dringend notwendig, insbesondere schwer verletzte Menschen zur Behandlung auszufliegen. «Die medizinischen Kapazitäten Bergkarabachs sind nicht ausreichend, um die Leben der Menschen zu retten», hiess es in der Mitteilung auf der Plattform X, vormals Twitter.
Bereits zuvor äusserst prekäre Lage
Die humanitäre Lage im Gebiet Bergkarabach, das seit langem zwischen den verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan umkämpft ist, ist sehr schlecht. Seit Monaten blockieren Aserbaidschaner die einzige armenische Zufahrtsstrasse, weshalb Lebensmittel, Medikamente und Benzin in der Region knapp sind.
Am vergangenen Dienstag dann startete das autoritär geführte Aserbaidschan eine Militäroperation zur Eroberung von Bergkarabach. Nur einen Tag später ergaben sich die unterlegenen Karabach-Armenier. Während der kurzen Kämpfe starben armenischen Angaben zufolge mehr als 200 Menschen, mehr als 400 weitere wurden verletzt. Die Zehntausenden armenischen Zivilisten in der Region fürchten nun, vertrieben oder stärker unterdrückt zu werden.