- Die serbischen Behörden haben in Belgrad den kosovo-serbischen Politiker und Geschäftsmann Milan Radoicic für 48 Stunden festgenommen.
- Das hat das serbische Innenministerium in Belgrad mitgeteilt.
- Radoicic hat die Verantwortung für den Angriff im Norden Kosovos übernommen.
Nun soll ein Gericht entscheiden, ob Radoicic für 30 Tage in Untersuchungshaft kommt. Welche Straftaten ihm vorgeworfen werden, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
Zuvor hatten die USA mit Nachdruck verlangt, dass die Verantwortlichen für die Gewalt zur Rechenschaft gezogen werden.
Am 24. September hatte ein 30-köpfiger, schwer bewaffneter serbischer Kommandotrupp in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica in Nordkosovo kosovarische Polizisten angegriffen. Dabei wurden drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet.
Dies verschärfte die Spannungen zwischen Kosovo und Serbien. Die kosovarische Führung warf Belgrad vor, hinter Radoicics Aktion zu stecken. Radoicic beteuerte, auf eigene Faust gehandelt zu haben. Kosovo und die USA warfen Serbien vor, die Militärpräsenz an der Grenze zu Kosovo verstärkt zu haben. Belgrad bestritt dies.
In Serbien geübt?
Am Montag hatte Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti zudem erklärt, die serbische Paramilitärs hätten vor ihrem Überfall in Banjska auf serbischem Territorium trainiert.
Er postete beim Kurznachrichtendienst Plattform X (vormals Twitter) auch Drohnenaufnahmen, die diese Übungen zeigen sollen. Die Drohnenaufnahmen hätten die serbischen Aggressoren selber gemacht und Kosovos Polizei habe diese zusammen mit Waffen sichergestellt, so Kurti.
Serbiens ehemalige Provinz Kosovo hatte sich 2008 nach einem blutigen Krieg für unabhängig erklärt. Serbien erkennt dies nicht an.