- Die ostlibyschen Häfen, die unter Kontrolle von General Chalifa Haftar stehen, haben die Ölexporte eingestellt.
- Damit wird mehr als die Hälfte der Ölproduktion des Landes gestoppt.
- Die Lage im nordafrikanischen Land spitzt sich kurz vor Beginn der Libyen-Konferenz in Berlin zu.
Ein Sprecher der Truppen Haftars sagte, das libysche Volk habe die Häfen geschlossen. Aus Kreisen der staatlichen Ölfirma NOC verlautete, die Schliessung sei von General Haftar angeordnet worden.
Mustafa Sanalla, der Chef der staatlichen Erdölfirma, hatte zuvor in einer Mitteilung vor einem solchen Schritt gewarnt: «Der Öl- und Gassektor ist der Nerv der libyschen Wirtschaft. Er sollte nicht als Karte in politischen Verhandlungen benutzt werden.»
Internationale Konferenz am Sonntag
Am Sonntag steht in Berlin eine internationale Konferenz an, die eine Eskalation der Lage in Libyen verhindern soll. Zu dem Treffen eingeladen hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Unter der Ägide der UNO werden nicht nur die beiden libyschen Konfliktparteien, sondern auch Vertreter der USA, Russlands, Grossbritanniens, Chinas, der Türkei sowie der Europäischen Union erwartet.
Ob der von den Vereinten Nationen anerkannte libysche Regierungschef Fajes al-Serradsch und sein Gegenspieler General Chalifa Haftar am Sonntag tatsächlich kommen, gilt allerdings als unklar.
Haftar führt mit seinen Truppen seit Monaten eine Offensive gegen die Hauptstadt Tripolis. Bei Verhandlungen in Moskau hatte er jüngst eine Vereinbarung für eine Waffenruhe nicht unterzeichnet, während Serradsch dies tat. Während auch die Türkei Regierungschef Serradsch stützt, erhält Haftar Hilfe von Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten und Jordanien.