- Im Mittelmeer haben staatliche Küstenwachen und zivile Organisationen über 1000 Migranten aus Seenot gerettet.
- Bei einer Rettungsaktion konnten zwei Menschen nur noch tot geborgen werden.
- Das Schiff «Ocean Viking» von SOS Méditerranée und die «Humanity 1» von SOS Humanity haben zusammen ungefähr 380 Menschen an Bord.
Die italienische Küstenwache hat vor Sizilien fast 1160 Migranten an Bord ihrer Schiffe genommen, wie die Küstenwache am Mittwoch mitteilte. Die Behörden hätten die Menschen mehrere Seemeilen vor Syrakus auf der Ostseite der italienischen Insel zwischen Dienstagabend und Mittwochmorgen in zwei Rettungseinsätzen auf ihre Schiffe geholt.
Bei der ersten Rettungsaktion nahmen die Einsatzkräfte Menschen von einem Fischerboot auf. Dabei kam demnach auch ein spanisches Schiff einer Frontex-Mission zu Hilfe, das knapp 80 Menschen übernahm. Auf das Boot der Küstenwache gingen fast 420 Migranten und Flüchtlinge.
Beim zweiten Einsatz nahmen die Teams mehrerer Boote der Küstenwache und der italienischen Finanzpolizei rund 660 Menschen von einem anderen Fischerboot auf. Darunter waren auch zwei Tote.
Menschen auf überfülltem Holzboot gerettet
Auf Twitter berichtet SOS Méditerranée, dass die Crew der «Ocean Viking» 56 Personen vor der italienischen Insel Lampedusa gerettet hat – darunter zwei Frauen und 27 unbegleitete Minderjährige. Die Menschen waren demnach auf einem überfüllten Holzboot unterwegs. Nach vorherigen Rettungen befanden sich auf dem Rettungsschiff damit insgesamt rund 200 Gerettete.
Derzeit ist ausserdem ein Schiff der deutschen Hilfsorganisation SOS Humanity im Mittelmeer mit 180 Menschen an Bord (Stand Dienstag) unterwegs, die auf dem Weg von den Küsten Nordafrikas in Richtung EU in Seenot gerieten. Die Organisationen bitten nach Rettungen bei den Behörden der EU-Länder Italien und Malta um einen sicheren Hafen, damit die Leute dort an Land gehen können. Nach längerem Warten weist dann normalerweise Italien einen Hafen zu.
Die Menschen legen meist von den Küsten Nordafrikas ab, um über das Mittelmeer in die EU zu gelangen. Die neue Regierung der postfaschistischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will die Ankünfte von Migranten einschränken und nur Menschen ins Land lassen, die Anspruch auf Asyl haben. Das soll nach dem Willen der Chefin der Partei Fratelli d'Italia schon in den nordafrikanischen Staaten geprüft werden, um Migranten vom gefährlichen Seeweg über das Mittelmeer abzuhalten.
Für die zivilen Seenotretter könnte diese Haltung bedeuten, dass sie künftig nur noch schwer oder gar nicht mehr in Italien anlegen dürfen.