- Im Ärmelkanal haben die Behörden am Samstag über 900 Migrantinnen und Migranten aufgegriffen, wie das britische Verteidigungsministerium meldet.
- Auch aus dem Mittelmeer hat die private Hilfsorganisation «SOS Méditerranée» weitere Bootsflüchtlinge gerettet.
- Die «Ocean Viking» habe nun fast 470 Menschen an Bord, schreibt die Organisation auf Twitter.
Die freiwilligen Helfer hätten die Menschen von überfüllten Holz- und Schlauchbooten in der maltesischen Such- und Rettungszone an Bord geholt, schreibt «SOS Méditerranée» zu den Seenotrettungen aus dem Mittelmeer. Viele seien körperlich erschöpft, einige seien ohne Rettungswesten auf dem offenen Meer unterwegs gewesen.
Unterdessen wartete die deutsche Organisation «Resqship» mit ihrem Motorsegelboot «Nadir» und fast 60 geretteten Migranten an Bord auf einen sicheren Hafen. Die zivilen Seenotretter mahnten in einem Tweet, dass ihr Boot für die Versorgung so vieler Menschen nicht ausgelegt sei. Die «Nadir» hatte die Menschen am Freitag gerettet. Normalerweise erreicht sie in Seenot geratene Migrantenboote, alarmiert die Behörden oder andere Hilfsorganisationen mit grösseren Schiffen.
Auch den Ärmelkanal haben fast 1000 Migrantinnen und Migranten nach Grossbritannien überquert. 915 Menschen in 19 kleinen Booten seien am Samstag nach der Überfahrt aufgegriffen worden, teilt das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit.
Damit haben in diesem Jahr bereits mehr als 25'000 Menschen die gefährliche Fahrt gewagt, allein im August waren es 8747. So dürfte schon bald der Rekord aus dem Gesamtjahr 2021 übertroffen werden. Damals kamen insgesamt 28'526 Menschen über den Ärmelkanal, eine der verkehrsreichsten Wasserstrassen der Welt. Die Überfahrten über den Ärmelkanal haben seit Brexit und Corona-Pandemie unter anderem aufgrund strengerer Kontrollen auf den Landwegen zugenommen.