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Waldbrände erneut ausser Kontrolle im Südwesten Frankreichs
Aus Tagesschau vom 11.08.2022.
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«Monster»-Verwüstung Frankreich: Waldbrände wüten in Region um Bordeaux

  • Im Südwesten Frankreichs im Département Gironde südlich von Bordeaux wütet weiterhin ein schwerer Waldbrand.
  • Mehr als 1000 Feuerwehrleute waren am Donnerstag den dritten Tag in Folge im Einsatz, unterstützt von Löschflugzeugen.

«Es ist ein Ungeheuer, es ist ein Monster», sagte Gregory Allione von der französischen Vereinigung der Feuerwehrleute im RTL-Radio. Ministerpräsidentin Elisabeth Borne wollte noch im Tagesverlauf das Gironde – bekannt für die Metropole Bordeaux und jahrhundertealte Weingüter im Umland – besuchen, um sich vor Ort selbst einen Überblick zu verschaffen.

Karte von Europa, Frankreich ist grün markiert. Pfeile weisen auf Bordeaux und Gironde an der Atlantikküste.
Legende: SRF

Angesichts von extremer Hitze und grosser Trockenheit haben zuletzt zahlreiche Brände in Frankreich und anderen europäischen Ländern gewütet. Im Gironde wurden jetzt erneut Tausende Menschen gezwungen, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Mehr als 6800 Hektar Wald sind verbrannt.

Behörden warnen vor anhaltender Hitze

Behörden warnten, bis Samstag würden die Temperaturen sehr hoch bleiben. Schon im Juli war die Gegend stark betroffen gewesen. Damals wurden mehr als 20'000 Hektar Wald zerstört, fast 40'000 Menschen mussten zeitweise ihre Häuser räumen.

Feuerwehrleute versuchen den Brand in einem Pinienwald in der Region Bordeaux zu löschen
Legende: Feuerwehrleute versuchen den Brand in einem Pinienwald nahe Hostens, in der Region Bordeaux, zu löschen Keystone/AP

«Es ist ein Desaster – wirtschaftlich, ökologisch, es ist schlimm», sagte der Bürgermeister der kleinen Stadt Hostens, Jean-Louis Dartiailh, dem Sender Radio Classique. «Das Gebiet ist total verunstaltet. Wir sind untröstlich, wir sind erschöpft.»

EU-Mitgliedstaaten senden Hilfsteams

Im Kampf gegen die heftigen Waldbrände an der Atlantikküste erhält Frankreich europäische Unterstützung. Die EU-Kommission hat über den europäischen Katastrophenschutzmechanismus vier Feuerwehrflugzeuge nach Frankreich entsandt, die bislang in Griechenland und Spanien stationiert waren, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte.

Ausserdem seien Feuerwehrteams aus Deutschland, Polen, Österreich und Rumänien auf dem Weg nach Frankreich, um die französischen Kräfte zu unterstützen. «Unsere Partner helfen Frankreich», bedankte sich Präsident Emmanuel Macron. «Die europäische Solidarität funktioniert.»

Brennende Pinienwälder in der Region südlich von Bordeaux
Legende: Brennende Pinienwälder in der Region südlich von Bordeaux Keystone/AP

Auch in Frankreichs nördlichen Regionen wüteten in diesem Sommer mehrere grosse Waldbrände. Ein Brand bei Baugé zerstörte der Präfektur Maine-et-Loire zufolge etwa 1400 Hektar Land. Frankreichs Umweltminister Christophe Béchu sagte der Zeitung «Libération» am Donnerstag zu dem Feuer: «Was wir hier erlebt haben, ist ohnegleichen.» Einen Brand solchen Ausmasses habe die Feuerwehr dort noch nicht gesehen. Die Erderwärmung führe dazu, dass auch nördliche Regionen verstärkt von Bränden betroffen sein könnten.

Brand auf griechischer Ferieninsel Thasos

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Legende: Löschflugzeuge kämpfen auf der griechischen Insel gegen die Flammen. Eurovision News Exchange

Auf der griechischen Ferieninsel Thasos hat die Feuerwehr am Donnerstag gegen einen grossen Waldbrand angekämpft. Sechs Löschflugzeuge, sechs Helikopter und hunderte Feuerwehrleute, Freiwillige und Militäreinheiten seien im Einsatz, wie die Feuerwehr am Morgen mitteilte. Ein Dorf musste evakuiert werden.

Dicke Rauchwolken seien am Donnerstagmorgen aus weiter Entfernung zu sehen gewesen, berichteten örtliche Medien. Verletzt wurde bislang niemand, teilte der Bürgermeister der Insel im staatlichen Rundfunk mit.

In Griechenland sind dieses Jahr bisher nach Angaben des Zivilschutzes mehr als 13'000 Hektar verbrannt. Neben Brandstiftung wird als Ursache der Brände von den Meteorologen der Klimawandel genannt.

Tagesschau, 11.08.22, 19:30 Uhr ; 

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