- Brasilien erwägt, einige jener Haitianerinnen und Haitianer aufzunehmen, die aus den USA abgeschoben worden sind.
- Dabei geht es in erster Linie um Menschen, die sich bereits in Brasilien aufgehalten haben.
Angesichts zahlreicher Abschiebungen aus den USA erwägt Brasilien die Aufnahme von Menschen aus Haiti unter bestimmten Bedingungen. Das bestätigten das brasilianische Aussenministerium und die Internationale Organisation für Migration (IOM) in Mexiko der Deutschen Presse-Agentur am Freitagabend (Ortszeit).
Die IOM teilte mit, sie bemühe sich um humane, geregelte und sichere Alternativen zu einer Rückkehr nach Haiti, das zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas gehört. Die Kommunikation mit der brasilianischen Botschaft in Mexiko sei Teil dieser Bemühungen.
Sans-Papiers als Herausforderung
Hilfreich könnten demnach Erfahrungen aus dem Programm zur freiwilligen Rückkehr von Migranten aus Mittelamerika sein, wie es die IOM in Mexiko seit Ende 2018 verfolgt. Die Menschen, die in ihre Herkunftsländer zurückkehren möchten und keine Mittel dafür haben, werden dabei von der UNO-Organisation unterstützt.
Eine Herausforderung könnte darin bestehen, dass sich Haitianer ohne Papiere in Brasilien aufgehalten haben und damit nicht nachweisen können, dass sie von dort kommen. Einfacher dürfte es sein, wenn sie Kinder mit brasilianischer Staatsbürgerschaft haben.
Wegen Erdbeben und Corona nordwärts getrieben
Tausende Haitianer kamen seit dem verheerenden Erdbeben in dem Karibikstaat im Januar 2010 in das damals boomende Brasilien oder liessen sich in Chile nieder. Diskriminierung und die Folgen der Corona-Pandemie haben sie nun nach Medienberichten Richtung Norden getrieben.