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Verärgerung wegen Verhüllungsverbot in Sri Lanka
Aus HeuteMorgen vom 06.05.2019.
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Nach Anschlägen in Sri Lanka Verhüllungsverbot verärgert Musliminnen

Seit einer Woche gilt in Sri Lanka ein Verhüllungsverbot. Dieses wurde als Sicherheitsmassnahme nach den Terrorattacken vom Präsidenten verfügt. Es soll helfen, Personen leichter zu identifizieren. Bei der muslimischen Bevölkerung von Sri Lanka kommt das Verbot aber nicht gut an – vor allem bei den Musliminnen nicht.

Für Hilmy Ahmed, Vizesekretär des Muslimischen Rates in Sri Lanka, ist ein Verhüllungsverbot politisches Theater. Ein Verbot sei überflüssig, denn der Muslimische Rat habe bereits zuvor die Gemeinschaft dazu aufgerufen, freiwillig eine Zeit lang auf die Gesichtsschleier zu verzichten, etwa um Personenkontrollen der Polizei zu erleichtern, sagt er. Denn auch Hilmy Ahmed vom Muslimischen Rat sieht die Sicherheit durch den Gesichtsschleier gefährdet.

Frauen, die dies nicht tun wollen, sollen sich drinnen aufhalten.
Autor: Hilmy Ahmed Vizesekretär Muslimischer Rat in Sri Lanka

Ein Mann oder eine Frau könnten sich darunter verbergen, deswegen sollten Musliminnen im Moment den Gesichtsschleier ablegen. «Frauen, die dies nicht tun wollen, sollen sich drinnen aufhalten», sagt Hilmy Ahmed.

Die muslimische Frauenrechtsaktivistin Shreen Saroor ist aber mit dieser Argumentation gar nicht einverstanden. «Männer sagten uns, wir sollen das Gesicht verhüllen. Nun sagen dieselben Männer, wir sollten den Schleier wieder ablegen», erklärt sie und fragt weiter: «Sind wir denn Sklavinnen?»

Männer sagten uns, wir sollen das Gesicht verhüllen. Nun sagen dieselben Männer, wir sollten den Schleier wieder ablegen.
Autor: Shreen Saroor Muslimische Frauenrechtsaktivistin

Der Präsident hätte die Musliminnen vor einem Verbot doch ganz einfach fragen können, sagt Shreen Saroor. Dabei befürwortet sie den Gesichtsschleier keineswegs; sie trägt selbst keinen. Saroor kritisiert aber ein Verhüllungsverbot, weil sie findet, dass muslimische Frauen für eine Tat den Kopf hinhalten müssten, die sie gar nicht begangen haben. «Waren es denn Burka tragende Frauen, die sich an Ostern in die Luft sprengten?», fragt sie rhetorisch.

«Es waren Männer in westlichen Kleidern, die die Bomben in Rucksäcken trugen», sagt die Muslima und ergänzt: Ein Rucksackverbot wäre womöglich effizienter als ein Burka-Verbot gewesen. Dieses werde die Probleme in Sri Lanka nicht lösen. Im Gegenteil. Shreen Saroor befürchtet, dass ein Verhüllungsverbot den islamischen Extremisten nur noch mehr Aufwind gebe, denn diese fühlten sich durch eine solche Politik bestärkt.

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