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Nach langer Krankheit Papst Franziskus zeigt sich erstmals wieder öffentlich

  • Es war ein langersehnter Moment für über 1.4 Milliarden Katholikinnen und Katholiken: Papst Franziskus hat sich erstmals seit fünf Wochen wieder öffentlich gezeigt.
  • Am Fenster des Gemelli-Spitals winkte er der Menge zu.
  • Nach mehr als fünf Wochen hat Papst Franziskus danach das Spital wieder verlassen.

Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche wurde im Rollstuhl auf einen Balkon der Gemelli-Universitätsklinik in Rom gebracht, wo er seit Mitte Februar stationär behandelt wird. Mit angeschlagener Stimme bedankte er sich kurz für die Unterstützung. Mehrere Tausend Menschen jubelten ihm von unten zu.

Nach Angaben seiner Ärzte hat Franziskus seine Lungenentzündung überstanden, sodass er nach seinem kurzen Auftritt auf dem Balkon das Spital verlassen konnte. Papst Franziskus wurde mit einem Auto aus der Gemelli-Universitätsklinik in Rom gebracht, wo er seit Mitte Februar stationär behandelt wurde. Das Oberhaupt von weltweit mehr als 1.4 Milliarden Katholiken darf nun wieder zurück in den Vatikan. In seiner Residenz Casa Santa Marta soll er allerdings weiterhin ärztlich behandelt werden.

Bei dem kurzen Auftritt auf dem Balkon wirkte er noch sehr geschwächt. Die Mediziner empfehlen noch mindestens zwei Monate Ruhe. Wegen seiner angegriffenen Atemwege soll Franziskus auch Menschenansammlungen meiden. Ungewiss ist, ob er im nächsten Monat an den Osterfeierlichkeiten teilnehmen kann. Mit seinen 88 Jahren ist Franziskus inzwischen der zweitälteste Pontifex der Geschichte. Als Nachfolger des deutschen Papstes Benedikt XVI. ist er seit März 2013 im Amt.

Auf dem Weg zurück in den Vatikan legte Franziskus in seinem kleinen Fiat 500 noch einen Zwischenstopp in der Basilika Santa Maria Maggiore ein, im Zentrum von Rom. So macht er das auch stets vor Reisen und bei anderen wichtigen Anlässen.

Zurück in die Casa Santa Marta

Die überraschende Nachricht von der Entlassung des Pontifex aus dem Spital gaben am Samstagabend die Ärzte Sergio Alfieri und Luigi Carbone in einer kurzfristig anberaumten Medienkonferenz in der Universitätsklinik bekannt.

Seit dem 14. Februar hospitalisiert

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Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche wurde seit Mitte Februar im Gemelli-Spital in Rom wegen einer komplizierten beidseitigen Lungenentzündung behandelt. Diese hatte beide Lungenflügel erfasst. Zudem hatte er sich verschiedene Erreger in den Atemwegen eingehandelt.

Die Sorgen um den 88-Jährigen waren sehr gross gewesen – vor allem, als die Nieren zeitweise nicht mehr voll funktionierten und er auch mehrfach schwere Anfälle von Atemnot hatte.

Zwischenzeitlich hatte der Papst auch mechanische Atemhilfe über eine Maske auf Mund und Nase erhalten. Künstlich beatmet, etwa durch Intubation, wurde er nach Angaben der Ärzte aber nie.

In seiner Residenz, der Casa Santa Marta, wird er auch weiterhin über einen Schlauch in der Nase mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt. Auch die Atem- und Bewegungstherapie geht weiter.

Person in violetter Stola betet vor einem Kirchenaltar.
Legende: Der Vatikan veröffentlichte Mitte März dieses Bild vom Papst, wie er eine Messe im Gemelli-Spital abhält. Keystone/AP Vatican Press Office

Der heutige öffentliche Auftritt ist sein erster seit seiner Einlieferung am 14. Februar. Aus der Klinik meldete der Papst sich vor Wochen mit einer aufgezeichneten Audiobotschaft zu Wort. Seit der Einlieferung veröffentlichte der Vatikan nur ein einziges Foto von ihm. Darauf ist er nur von hinten zu sehen.

Mehrere Termine stehen in den nächsten Wochen an

Die Überraschung über die Nachricht der bevorstehenden Entlassung aus der Klinik war am Samstag entsprechend gross. Franziskus selbst habe bereits seit einigen Tagen auf eine baldige Rückkehr in den Vatikan gehofft, erklärten die Ärzte. Alfieri fügte hinzu, der Gesundheitszustand verbessere sich sehr zügig. Wenn sich dieser Trend fortsetze, sei auch ein früheres Ende der Ruhephase möglich.

Was passiert nach der Entlassung?

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Aus Sicht des einflussreichen Kardinals Victor Fernandez beginnt nach der Entlassung eine neue Phase des Pontifikats. Der Pontifex sei ein «Mann der Überraschungen», sagte Fernandez bei einer Buchvorstellung. Fernandez ist Chef der mächtigen Glaubensbehörde und gilt als Vertrauter des Papstes. Auf Fragen, ob ein Rücktritt zu diesen Überraschungen gehören könnte, sagte Fernandez: «Das glaube ich nicht wirklich, das nicht.»

Mit seinen 88 Jahren ist der gebürtige Argentinier inzwischen der zweitälteste Papst der Geschichte. Franziskus ist als Nachfolger des deutschen Papstes Benedikt XVI. seit zwölf Jahren im Amt. Ungewiss ist weiterhin, ob er im nächsten Monat an den grossen Osterfeierlichkeiten teilnehmen kann. In diesem Jahr sind besonders viele Pilger in Rom, weil 2025 nach katholischem Verständnis ein Heiliges Jahr ist.

Anfang April ist ein Treffen mit dem britischen König Charles III. geplant. Im Mai steht eigentlich auch eine Reise in die Türkei auf dem Programm, obwohl sie noch nie offiziell angekündigt wurde.

Ungewiss ist weiterhin auch, ob der Papst zu Ostern den Segen «Urbi et Orbi» (dt. «Der Stadt und dem Erdkreis») spenden kann. Normalerweise sind die Ostertage ein Veranstaltungsmarathon für den Pontifex. In diesem Jahr sind besonders viele Pilger in Rom, weil 2025 nach katholischem Verständnis ein Heiliges Jahr ist.

SRF 4 News, 22.03.2025, 19:00 Uhr ; 

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