- Einem Bericht zufolge hat ein Revolutionsgericht im Iran einen Demonstranten im Zusammenhang mit den systemkritischen Protesten im Land zum Tode verurteilt.
- Fünf weitere Personen wurden zudem zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Ein «Unruhestifter» sei am Sonntag wegen Brandstiftung an einer staatlichen Einrichtung sowie Gefährdung der nationalen Sicherheit zum Tode verurteilt worden, erklärten die Justizbehörden einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna zufolge. Details zu der verurteilten Person wurden nicht genannt.
Ausserdem seien fünf weitere Personen wegen Ordnungswidrigkeiten und Störung des öffentlichen Friedens zu Haftstrafen zwischen fünf und zehn Jahren verurteilt worden, hiess es weiter. Gegen die Urteile könne noch Berufung eingelegt werden.
Die Todesstrafe wird im Iran normalerweise durch Erhängen vollstreckt. Der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge wurden im Iran etwa im vergangenen Jahr mindestens 314 Menschen hingerichtet.
Bei den seit rund zwei Monaten anhaltenden Protesten sind nach Einschätzungen von Menschenrechtlern bislang fast 15'000 Demonstranten festgenommen worden. Die Regierung in Teheran hat diese Zahlen nicht bestätigt, aber auch keine anderen angegeben.
330 Menschen bei Protesten getötet
Die landesweiten Proteste gegen die iranische Regierung brachen im September aus, nachdem die 22-jährige Mahsa Amini von der Sittenpolizei festgenommen wurde und danach verstarb. Laut der Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) sind bei den Protesten mindestens 330 Menschen getötet worden.