- Über 25'000 syrische Flüchtlinge reisten in 15 Tagen von der Türkei zurück nach Syrien. Das sei ein siebenfacher Anstieg im Vergleich zu den durchschnittlichen Rückkehrer-Zahlen seit 2017, so der türkische Innenminister.
- Neue Büros in Damaskus und Aleppo sollen die Rückkehrformalitäten erleichtern.
- Die Türkei hofft, durch die verstärkte Rückkehrbewegung Spannungen zu reduzieren.
Mehr als 25'000 syrische Flüchtlinge sind in den letzten 15 Tagen von der Türkei zurück in ihr Heimatland gereist. Dies erklärte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya. Laut früheren Angaben hatten zwischen dem 9. und 13. Dezember, unmittelbar nach dem Fall von Baschar al-Assad, 7621 Personen die Grenze überquert.
Die Türkei, die eine über 900 Kilometer lange Grenze mit Syrien teilt, beherbergt aktuell etwa 2.92 Millionen syrische Geflüchtete. Im weltweiten Vergleich hat das Land die meisten Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien aufgenommen. Allein in Istanbul leben über 500'000 von ihnen, sagte der Minister. Um die Rückkehr zu erleichtern, sollen Migrationsbüros in der türkischen Botschaft in Damaskus und im Konsulat in Aleppo eingerichtet werden.
Massnahmen gegen Spannungen in der Türkei
Die türkische Regierung hofft, dass die Rückkehr einer grossen Zahl syrischer Flüchtlinge die Spannungen in der Bevölkerung abmildert. Syrer sehen sich einer stark flüchtlingsfeindlichen Stimmung in der Türkei ausgesetzt. Regierung und Opposition wollen, dass ein Grossteil das Land verlässt. Laut Zahlen des Innenministeriums ist etwa die Hälfte der Syrer im Land unter 18 Jahre alt.
Familien wird ermöglicht, mit einem Mitglied dreimal in der ersten Jahreshälfte 2025 nach Syrien zu reisen, um die Rücksiedlung vorzubereiten. Zudem dürfen sie erstmals ihre Fahrzeuge mitnehmen, was bisher nicht gestattet war.