- Die Partei von Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro legt Beschwerde gegen das Wahlergebnis von Ende Oktober ein.
- Bei der Stichwahl hat der ehemalige Präsident Luiz Inácio Lula da Silva knapp gewonnen.
- Bolsonaros Partei spricht von Mängeln bei einigen Wahlmaschinen.
Gut drei Wochen nach der Abwahl des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro in Brasilien will seine Partei einen Teil der abgegebenen Wählerstimmen für ungültig erklären lassen. Die Liberale Partei habe eine Eingabe beim obersten Wahlgericht eingereicht, sagte Partei-Chef Valdemar da Costa am Dienstagabend. Bolsonaros Partei bezweifelt, dass alle elektronischen Wahlurnen einwandfrei funktioniert haben.
Der noch amtierende Präsident Bolsonaro gestand seine Niederlage nach der Wahl nicht explizit ein. Allerdings sagte er an einer Medienkonferenz, dass er sich «an die Verfassung halten wolle». Kabinettschef Ciro Nogueira sprach damals vom Beginn des Übergangsprozesses.
Die Wahlbehörde hat Bolsonaros Kontrahenten, den linken Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva, bereits zum Sieger der Stichwahl Ende Oktober ausgerufen. Er bezwang den rechten Amtsinhaber mit einem Stimmanteil von 50.9 Prozent, Bolsonaro kam auf 49.1 Prozent. Es war der engste Ausgang eines Präsidentschaftsrennens seit Brasiliens Rückkehr zur Demokratie im Jahr 1985.