Drei Millionen Menschen leiden in Simbabwe aktuell an Hunger. «Viele der Betroffenen leben von der Hand in den Mund, von Tag zu Tag, ohne zu wissen, wie oder wann sie die nächste Mahlzeit essen», sagt Herve Verhoosel, Sprecher des Welt-Ernährungsprogramms der UNO.
Wirbelsturm, Wirtschaftskrise und eine grosse Dürre
Verursacht habe die Krise unter anderem der Zyklon Idai, der Mitte März über Simbabwe und das benachbarte Mosambik hinweggefegt ist. Hunderte Menschen wurden getötet, tausende wurden obdachlos. Die Felder und Äcker im Osten des Landes überflutet.
Doch die Ursachen liegen noch tiefer. Das Land steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise, die nicht zuletzt von der politischen Elite verursacht wurde. Die Preise für Nahrungsmittel wie Reis, Öl oder Zucker haben sich seit Juni mehr als verdoppelt.
Bald hungern 30 Prozent der Bevölkerung
Dazu kommt eine schwere Dürre, sowie die Folgen des Klimawandels, die in dieser Region schon längst spürbar geworden sind. Die UNO schlägt Alarm: In den nächsten Monaten könnte die Zahl der Betroffenen gemäss Schätzungen auf fünfeinhalb Millionen ansteigen, also rund 30 Prozent der Gesamtbevölkerung. «Aktuell ist einerseits Nothilfe gefragt», so Verhoosel. Es gehe aber auch darum, langfristige Lösungen zu finden.
Die UNO versorge die betroffene Bevölkerung mit den nötigen Grundnahrungsmitteln. Doch gleichzeitig arbeite man auch daran, die landwirtschaftliche Produktivität nachhaltig zu verbessern – etwa durch Ausbildungsprogramme für Bäuerinnen und Bauern oder durch technische Unterstützung.
Die Zusammenarbeit mit der Regierung sei dabei von enormer Wichtigkeit, betont Verhoosel und beschreibt den Umgang als «sehr korrekt». Die Regierung von Simbabwe behindere die UNO nicht in ihrer Arbeit.