Was ist passiert? Nach israelischen Medienberichten sind vor der Küste des Landes Dutzende Tonnen Öl ins Meer gelaufen. «Die Regierung und Umweltverbände gehen davon aus, dass es die schlimmste Umweltkatastrophe seit vielen Jahren in Israel ist. Das ökologische Gleichgewicht ist zerstört», sagt Inga Rogg, Korrespondentin in Israel für die «NZZ». 92 Prozent der Küste seien betroffen, mehr als 160 Kilometer, bis in den Libanon hinein. Gemäss Angaben von Nachrichtenagenturen handelt es sich um 1000 Tonnen Teer.
Wer hat das verursacht? Die israelische Regierung arbeitet mit europäischen Institutionen zusammen und versucht zu ermittelt, woher die Verschmutzung internationalen Ausmasses stammt. Man habe einen oder gar mehrere Tanker, die rund 50 Kilometer vor der Küste liegen in Verdacht, illegal Öl abgelassen zu haben. Aber die Ermittlungen laufen im Moment noch, so Rogg. Gemäss dem israelischen Umweltminister muss die Verschmutzung zwischen dem 6. Und dem 10. Februar stattgefunden haben.
Was ist ausgelaufen? Man wisse noch nicht, ob es sich um Schweröl, Diesel oder um ein anderes raffiniertes Produkt handle, so die Korrespondentin. «Die ganze Küste ist voll mit Teerklumpen. Schildkröten, Fische, Seevögel und andere Tiere sind mit einer Ölschicht überzogen», sagt sie. Die Regierung befürchte, dass auch seltene Tierarten betroffen seien. Zudem wisse man auch noch nicht, wie gross die Schäden unter der Wasseroberfläche seien.
Wieso wird die israelische Regierung in diesem Zusammenhang kritisiert? Umweltverbände sagen, die israelische Regierung habe die Katastrophe nicht schnell genug erkannt und die Umweltbehörden seien nicht ausreichend finanziert.
Wie ist die Situation in Libanon? Es werde abgeklärt, wie stark die ganze Küste Libanons in Mitleidenschaft gezogen worden sei, sagten die Behörden gemäss Nachrichtenagenturen. Im Naturschutzreservat bei der Stadt Tyros, das Nistmöglichkeiten für vom Aussterben bedrohte Schildkrötenarten beherbergt und ein Ort auf Zugvogelrouten ist, sind bereits Verschmutzungen festgestellt worden.