Es bleiben ganz sicher die Erinnerung an die stimmungsvollsten Spiele seit langem. Konkret seit London 2012. Keine Corona-bedingten Einschränkungen, keine politischen Machtdemonstrationen wie in Sotschi oder Peking und keine seelenlose Grossveranstaltung wie in Südkorea.
Paris hat es geschafft, sozusagen Körper und Geist zu verbinden. Wettkampf und Kultur. Beachvolleyball unter dem Eiffelturm, Reiten in den Gärten von Versailles, Fechten im Grand Palais oder auch die stimmungsvolle Eröffnungsfeier mit Booten auf der Seine, umrahmt von Theater, Musik und Tanzeinlagen.
Mysteriöse Limousinen und unfaire Buhrufe
Natürlich waren die Spiele auch geprägt von einem gigantischen Sicherheitsaufgebot an Militär und Polizei. Vor diesem Hintergrund waren die Einlasskontrollen in die Stadien erstaunlich lasch. In den Strassen waren praktisch andauernd Sirenen zu hören. In den meisten Fällen eskortierten dann gerade drei bis fünf Polizeiwagen oder Motorräder dunkle Limousinen mit getönten Scheiben – offensichtlich Mitglieder der sogenannten Olympic Family, die möglichst schnell vom einen zum anderen Ort kommen wollten.
Die Stimmung in den Stadien war euphorisch bis überbordend und öfters unfair. Mehrmals wurden Konkurrentinnen oder gegnerische Teams bei jedem Einsatz oder praktisch jeder Ballberührung ausgebuht. In Sachen Sportstätten hat Paris Massstäbe gesetzt. Einzig das Schwimmzentrum und die Badmintonarena wurden neu gebaut, ansonsten wurden bestehende Anlagen genutzt.
Wohnen im post-athletischen Ambiente
Das Olympische Dorf, wo die Athletinnen und Athleten untergebracht waren, soll nach den Spielen Wohnung für Wohnung verkauft werden. Es kommt die Frage auf, wer sich in den Banlieues, konkret in Saint-Denis, eine Wohnung für 7.000 Euro pro Quadratmeter leisten kann.
Bei Olympischen Spielen geht es immer auch um die Kosten. Das Budget für Paris 2024 liegt bei rund neun Milliarden Franken. Es dürfte allerdings um rund zwei Milliarden überschritten werden. Damit würde Paris aber immer noch zu den günstigeren Spielen gehören, etwa auf Augenhöhe mit London. Spitzenreiter bei Sommerspielen bleibt Peking 2008 mit rund 32 Milliarden Franken.