- Nach scharfer Kritik aus China hat Apple eine App aus seinem Angebot entfernt.
- Die App zeigte den Demonstranten in Hongkong bei ihren Protesten die Standorte der Polizeieinheiten an.
Gemäss den Machern von «hkmap.live» begründete der US-Konzern seine Entscheidung damit, dass die mobile Verkehrsanwendung die Strafverfolgung behindere und Bewohner Hongkongs gefährdet habe.
Zuvor hatte China Apple vorgeworfen, die Demonstranten in Hongkong zu unterstützen. Die App mache es Demonstranten leichter, sich an gewalttätigen Aktionen zu beteiligen, kritisierte das Parteiorgan «Volkszeitung». «Apples Zustimmung zu der App hilft natürlich den Randalierern. Was ist die tatsächliche Absicht?», schrieb das Blatt.
Apple beugt sich erneut dem Druck Chinas
Apple hat sich in der Vergangenheit mehrfach dem Druck Pekings gebeugt. So löschte der Konzern vor zwei Jahren zahlreiche sogenannte VPN-Programme aus seinem chinesischen App-Store, mit denen die strengen Internet-Sperren des Landes umgangen werden konnte.
Zuvor hatte Apple auf Wunsch Pekings die Nachrichten-App der «New York Times» aus seinem Angebot in China gelöscht. Für Apple ist die Volksrepublik nach den USA der wichtigste Markt.
Seit fünf Monaten Proteste
Seit der Rückgabe 1997 an China wird Hongkong nach dem Grundsatz «ein Land, zwei Systeme» autonom regiert. Die sieben Millionen Hongkonger stehen unter Chinas Souveränität, geniessen aber – anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik – mehr Rechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit, um die sie jetzt fürchten.
Seit fünf Monaten demonstrieren sie gegen ihre Regierung und den wachsenden Einfluss der kommunistischen Führung in Peking.