- Die Proteste in Katalonien gegen die Verurteilung von neun Anführern der Unabhängigkeitsbewegung reissen nicht ab.
- Demonstranten blockierten auch am Dienstag mehrere Strassen und Zugverbindungen.
- Am Dienstagabend versammelten sich Anhänger der Unabhängigkeitsbewegung vor Gebäuden der spanischen Zentralverwaltung in Barcelona und versuchten dort, eine Barriere zu durchbrechen.
Mehrere Strassen in der Region im Nordosten Spaniens wurden besetzt, darunter die Autobahn in Richtung Frankreich auf Höhe von Girona, wie die Behörden mitteilten. Mit brennenden Reifen blockierten Aktivisten ausserdem an mehreren Orten Bahngleise.
«Minderheit» setzt auf Gewalt
Die spanische Regierung hat die gewaltsamen Proteste in Barcelona und weiteren katalanischen Städten scharf verurteilt. Eine «Minderheit» setze auf Gewalt in den Strassen der katalanischen Städte, sagte die Regierung des Sozialisten Pedro Sánchez am Dienstagabend.
Inzwischen komme es bei allen Protestaktionen zu Gewalt. Bei den Demonstrationen nach der Verurteilung von Anführern der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung handle es sich nicht um eine «friedliche Bürgerbewegung», erklärte die Regierung. Vielmehr würden Gruppierungen Gewalt einsetzen, um das «Zusammenleben in Katalonien» zu zerstören. Die Regierung werde mit angemessener Härte Sicherheit und Zusammenleben in der Region sicherstellen. Allein am Dienstag wurden bei den Ausschreitungen 74 Menschen verletzt. Die Polizei nahm vier Menschen fest.