Kurz nach der Entscheidung des Supreme Court gegen das liberale Abtreibungsrecht in den USA kamen vor dem Gerichtsgebäude in Washington Gegnerinnen und Gegner zu Protesten zusammen.
In New York versammelten sich ebenfalls Tausende Menschen, um gegen den Entscheid zu demonstrieren. Die Stimmung war bereits aufgeheizt, nachdem vor rund zwei Monaten ein Entwurf der Entscheidung öffentlich gemacht wurde. Auch in Austin, Denver und Philadelphia ginge viele Menschen auf die Strasse.
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Bild 1 von 9. Allein in New York demonstrierten Tausende Menschen für das Recht auf Abtreibung. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 9. Auch in anderen US-Städten gingen die Menschen auf die Strasse. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 9. Zum Beispiel in Austin, Denver und Philadelphia oder wie hier im Bild in Manhatten in New York. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 9. Der Supreme Court hatte am Freitag das liberale Abtreibungsrecht des Landes gekippt. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 9. Vor dem Gerichtsgebäude protestierten zahlreiche Menschen gegen den Entscheid. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 9. Doch auch viele Gegnerinnen und Gegner versammelten sich vor dem Gebäude, um den Entscheid zu feiern. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 9. Polizeikräfte positionierten sich in Washington vor dem Gerichtshof. Bildquelle: imago images.
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Bild 8 von 9. Die Abtreibungsbefürworter kritisieren den Entscheid des Supreme Courts. Bildquelle: imago images.
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Bild 9 von 9. Der Gerichtshof wurde bereits vor der Entscheidung abgeriegelt. Bildquelle: imago images.
Mit seiner Entscheidung machte der mehrheitlich konservativ besetzte Gerichtshof den Weg für strengere Abtreibungsgesetze frei – bis hin zu kompletten Verboten in einzelnen US-Staaten.
Unverständnis auf breiter Front
Nicht nur Tausende von US-Bürgerinnen und -Bürgern reagieren mit Unverständnis auf den höchstinstanzlichen Entscheid. Auch die UNO-Menschenrechtschefin Michelle Bachelet befürchtet negative Auswirkungen für Millionen von Frauen. «Dies ist ein massiver Schlag gegen die Menschenrechte von Frauen und gegen die Gleichberechtigung», betonte Bachelet.
Das Recht auf Zugang zu sicherem und legalem Schwangerschaftsabbruch sei international fest verankert, so die UNO-Menschenrechtschefin weiter und wies auf mehr als 50 Länder hin, in denen die Regelungen in den letzten 25 Jahren liberalisiert wurden.
Solche Gesetze garantierten die Selbstbestimmung über Körper und Leben, sagte sie. «Diese Entscheidung nimmt Millionen Frauen in den USA diese Autonomie.» Minderheiten und ärmere Frauen seien besonders von dem Entscheid betroffen.
Die Vereinten Nationen wiesen auf die Gesundheitsrisiken für Frauen hin. «Daten zeigen, dass die Einschränkung des Zugangs zur Abtreibung die Menschen nicht davon abhält, eine Abtreibung durchzuführen – sie macht sie nur tödlicher», teilte der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen mit.