- Kinder, welche auf der Balkanrouten nach Europa flüchten, seien viel zu wenig geschützt und erlebten oft Missbräuche und Gewalt.
- Die Kinderrechtsorganisation Save the Children macht vor allem die Europäische Union EU für die Erfahrungen der Kinder verantwortlich.
- Nun fordert die Organisation die EU und die Regierungen der Länder auf der Route dazu auf, den Minderjährigen eine sicherere Flucht zu ermöglichen.
Das Ausmass der Gewalt auf der Flucht-Route über den Balkan sei enorm und die Schutzvorkehrungen für Minderjährige mangelhaft, wie Save the Children in ihrem Bericht «Wo wir auch hingehen, tut uns jemand Gewalt an» aufzeigt.
EU soll Minderjährige auf der Flucht besser schützen
Schuld an den Missständen sei vor allem die Europäische Union. «Weil sich Europa auf die Abschreckung von Ankommenden konzentriert, sind Kinder schockierender Gewalt durch Polizei und Grenzschutz ausgesetzt – Gewalt, die ungestraft bleibt», sagte Save the Children-Direktorin Ylva Sperling. Sie fordert die Verantwortlichen zum Handeln auf. So solle die EU Kindern auf der Flucht den Zugang zu sicheren, geregelten und legalen Migrationsrouten ermöglichen.
Allein reisende Minderjährige sind am meisten in Gefahr
Vor allem Kinder, welche allein reisten, seien in Gefahr, Opfer von Gewalt und Missbrauch zu werden. Viele müssten im Freien übernachten oder mit fremden Erwachsenen hausen. Insbesondere allein reisende Jungen, die deutlich häufiger ohne Begleitung unterwegs sind als Mädchen, seien einem erheblichen Risiko ausgesetzt, Opfer sexueller Gewalt zu werden.