Seit Ende Januar greifen die verschärften Sanktionen der USA gegen die venezolanische Regierung. Und sie betreffen Venezuelas wichtigsten Wirtschaftszweig – die Ölindustrie. Konkret müssen bisher Zahlungen auf Ölimporten in den USA auf Sperrkonten erfolgen. Maduro entgehen so täglich Einnahmen von über 300 Millionen Dollar. Experten sind sich einig: das muss früher oder später zum ökonomischen Kollaps des ohnehin schon klammen Landes führen.
Der staatliche Ölkonzern PdVSA muss nun neue Abnehmer für 500'000 Fass Öl pro Tag finden, die er bisher zu den Raffinerien der USA exportierte. Nach Indien konnte Venezuela seine Ausfuhren zwar leicht steigern. Gleichzeitig haben die US-Sanktionen aber dazu geführt, dass derzeit das Öl aus zehn Tagen Produktion in Tankern vor Venezuelas Küste liegt.
Die Raffinerien stehen weitgehend still. Für die Treibstoffproduktion müsste Venezuela sein schweres Öl mit importiertem leichtem Öl vermischen können.
Wirtschaft läuft noch einigermassen
Immerhin Russland hält Venezuela noch die Stange. Derweil verlegt die staatliche venezolanische Ölgesellschaft PdVSA ihre Europazentrale von Lissabon nach Moskau mit dem Ziel, deutlich mehr Öl an Russland verkaufen. Im Gegenzug hat der der Kreml umfangreiche Nahrungsmittellieferungen und Medikamente für Venezuelas notleidende Bevölkerung versprochen.
Auch wenn Experten seit Wochen das politische Ende Maduros voraussagen – der autoritäre Machthaber hält seine Wirtschaft immer noch einigermassen am Laufen. Laut inoffiziellen Schätzungen könnten die Treibstoffreserven noch für rund sechs Wochen reichen – also bis Mitte April.
Präsident Maduro hat diesen Donnerstag und Freitag schon mal zu Feiertagen erklärt – wohl in der Hoffnung, Sprit zu sparen.