- Die Schweizer Rettungshundeorganisation Redog hat zusammen mit der türkischen Rettungsorganisation GEA bis jetzt 28 Menschen lebend aus den Trümmern in der Türkei gerettet.
- Angesichts der «riesigen Zerstörung und des unglaublich schwierigen Rettungseinsatzes» sei dies eine gute Zahl, heisst es bei Redog.
- Allerdings sinke die Hoffnung, 72 Stunden nach der verheerenden Katastrophe weitere Überlebende zu bergen.
Seit über drei Tagen harren verschüttete Menschen unter den Trümmern in der Türkei und Syrien aus. Mit jedem Tag, der vergeht, wird es immer unwahrscheinlicher, dass sie noch lebend gerettet werden können.
Hauptprobleme für die Verschütteten seien der Mangel an Wasser und Nahrung sowie die tiefen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, sagt Linda Hornisberger, Bereichsleiterin Verschüttetensuche von Redog. Sie koordiniert für die Organisation den Rettungseinsatz in der Türkei.
Redog steht mit 22 Personen und 14 Hunden in der Türkei im Einsatz. Eine Staffel sucht mit der Rettungskette Schweiz in Günyazi nach Überlebenden, eine zweite mit der Partnerorganisation GEA in der südtürkischen Stadt Iskenderun an der Grenze zu Syrien.
Vierbeiner sind bestens vorbereitet
Die insgesamt 14 eingesetzten Suchhunde sind trainiert, speziell auf lebende Menschen zu reagieren. Die Tiere spürten zwar die Strapazen der anstrengenden Suche nach Überlebenden, die Vierbeiner seien aber bestens vorbereitet für solche Einsätze, hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Einzelne Hunde hätten sich leichte Verletzungen durch herumliegende Glassplitter zugezogen. Für solche Fälle steht bei Redog eigens eine Tierärztin im Einsatz. Die Verschüttetensuche in Iskenderun ist für Redog bereits der dritte gemeinsame Einsatz mit der türkischen Organisation GEA, wie Hornisberger sagt.
Zuvor hatten die beiden Rettungsorganisationen schon bei der Suche nach Verschütteten bei Erdbeben in Nepal und Albanien zusammengearbeitet.
Neben der Schweizer Rettungshundeorganisation Redog sind 87 Rettungskräfte und acht Suchhunde der Schweizer Rettungskette in der Türkei im Einsatz. In der rund 40 Kilometer weiter südlich gelegen Provinz Hatay retteten die Spezialistinnen und Spezialisten bis Donnerstagmittag neun Personen aus den Trümmern.
Am Wochenende sollen zusätzlich rund zehn Spezialistinnen und Spezialisten in den Bereichen Medizin und Unterkunft in die Türkei reisen. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) will damit ihre Unterstützung auch nach der Phase der Nothilfe weiterführen.