- In Libyens Hauptstadt Tripolis ist der Konflikt zwischen zwei rivalisierenden politischen Gruppen in die schwersten Kämpfe seit zwei Jahren umgeschlagen.
- Bei erneuten Gefechten im Bürgerkriegsland wurden laut dem Gesundheitsministerium mindestens 32 Menschen getötet und rund 160 weitere verletzt.
- Seit Freitag kam es in Tripolis zu Kämpfen zwischen Milizen, die mit den beiden um die Macht ringenden Regierungen verbündet sind.
In Libyen ringen der in Tripolis residierende Ministerpräsident Abdulhamid al-Dbeibah und der vom Parlament zum Regierungschef ernannte Fathi Baschagha um die Macht.
UNO-Generalsekretär António Guterres zeigte sich tief besorgt. Er rief die Konfliktparteien zu einem sofortigen Ende der Gewalt und einem «echten Dialog» auf. Die Vereinten Nationen stünden weiterhin bereit, um den Libyern als Vermittler dabei zu helfen, einen «Weg aus der politischen Sackgasse» zu finden, teilte Guterres über seinen Sprecher mit.
Am Sonntag beruhigte sich die Lage. Strassensperrungen wurden wieder aufgehoben, libysche Medien zeigten zudem Bilder der Aufräumarbeiten.
Zwei Männer beanspruchen Macht für sich
Im Oktober 2020 wurde für Libyen ein Waffenstillstand vereinbart. Der Machtkampf der beiden verfeindeten Regierungen spitzt sich seit Monaten aber immer weiter zu und entlädt sich seit einigen Wochen auch wieder auf offener Strasse. Sowohl Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba als auch Ex-Innenminister Fathi Baschagha beanspruchen die Macht im Land für sich.