- Für den Renteneintritt in Brasilien müssen Frauen neu 62 Jahre alt sein, Männer 65 Jahre.
- Der Senat stimmte mit 60 zu 19 Stimmen für die Änderungen.
- Das Abgeordnetenhaus hatte das Gesetz zuvor verabschiedet.
- Die Reform soll laut Nachrichtenagenturen über zehn Jahre Einsparungen von umgerechnet rund 200 Milliarden Franken bringen.
Mit dem Beschluss wird eines der zentralen wirtschaftspolitischen Wahlversprechen von Jair Bolsonaro umgesetzt. Er bezeichnete die Verabschiedung der Rentenreform als «Sieg», der einen wirtschaftlichen Aufschwung ermöglichen werde.
Bei bestimmten Berufsgruppen wie Landwirten gilt im Weiteren ein Mindestalter zwischen 55 und 60 Jahren. Die Mindestbeitragszeit, um eine volle Rente beziehen zu können, steigt bei Männern ausserdem auf 40 Jahre und bei Frauen auf 35 Jahre.
Bevölkerung wird älter
Verteidiger der Reform bezeichnen das derzeitige Rentensystem angesichts der Alterung der Bevölkerung als tickende Zeitbombe und warnen vor explodierenden Kosten.
Waren 2018 noch rund neun Prozent der 209 Millionen Einwohner älter als 65 Jahre, dürfte der Anteil bis 2060 auf mehr als 25 Prozent steigen. Kritiker argumentieren, die Reform gehe auf Kosten der prekär Beschäftigten.