- Extreme Regenfälle haben im Südosten Australiens für Überschwemmungen gesorgt – auch in Teilen der Metropole Sydney.
- Die Behörden warnten vor gefährlichen Fluten und haben die Evakuierung mehrerer Gebiete angeordnet. Laut den Rettungskräften sind über 150 Menschen aus ihren Häusern oder Autos gerettet worden.
- Im Südosten Australiens fiel innerhalb von 24 Stunden fast so viel Regen wie üblicherweise in einem ganzen Monat.
Eine weitere stürmische Nacht mit Extremregen hat in der australischen Küstenmetropole Sydney ganze Strassenzüge unter Wasser gesetzt und auch im Umland erhebliche Schäden angerichtet. Die für die Trinkwasserversorgung der Millionenstadt wichtige Warragamba-Talsperre lief am Samstagmorgen (Ortszeit) über, weitere Staudämme sollten die Belastungsgrenze nach Behördenangaben im Tagesverlauf erreichen.
Extremregen setzt Ostküstenmetropole zu
Mehrere Brücken wurden gesperrt, Anwohner in niedrig gelegenen Wohngebieten aufgefordert, sich und ihre Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen. In mehr als 150 Fällen mussten Bewohner des Bundesstaats New South Wales aus ihren von den Wassermassen eingeschlossenen Häusern oder Autos gerettet werden, wie der Katastrophenschutz mitteilte – die Hälfte davon betraf die Hauptstadtregion Sydney.
Laut Katastrophenschutz unterstützten mehr als 4000 freiwillige Helfer die Behörden bei den Rettungs- und Aufräumarbeiten. Im öffentlichen Nahverkehr kam es zu massiven Behinderungen, viele Züge, Busse und Fähren standen still.
Der Sender ABC schilderte den Fall eines jungen Paares, das in der Küstenstadt Wollongong mitsamt seiner hölzernen Ferienhütte von den reissenden Fluten weggeschwemmt wurde und gerade so mit dem Leben davonkam – den Überresten der zerschmetterten Hütte nach zu urteilen, hatten sie grosses Glück.
«Sie waren verständlicherweise ziemlich mitgenommen, haben aber bloss ein paar Kratzer an den Beinen», erzählte eine Nachbarin, die dem Paar zu Hilfe eilte. «Ich kann es nicht fassen, dass sie so glimpflich davongekommen sind.» Ein anderer Mann hatte weniger Glück: Sein lebloser Körper wurde nahe einem Naturschutzgebiet in Sydneys Vorort Penrith aus dem Wasser gezogen, wie ABC unter Berufung auf die Polizei berichtete. Ob er infolge des Unwetters zu Tode kam, war zunächst unklar.
Luftbrücke für abgeschnittene Gemeinde?
In der bei Touristen beliebten Region der Blue Mountains westlich von Sydney, wo das Wetteramt vor «gefährlichen und lebensbedrohlichen Sturzfluten» gewarnt hatte, wurde eine kleine Ortschaft von der Aussenwelt abgeschnitten. Die einzige Verbindungsstrasse in die ländliche Gemeinde Megalong Valley sackte infolge eines Erdrutsch weg. Laut ABC erwägen die örtlichen Behörden nun eine Luftbrücke zur Versorgung der Bewohner.
Am Flughafen von Sydney lief der Betrieb am Samstag zwar wieder weitgehend normal, nachdem am Vortag zahlreiche Verbindungen gestrichen oder anfliegende Maschinen umgeleitet worden waren. Insgesamt rechnen die Behörden aber damit, dass die Überschwemmungsgefahr wegen des aus höher gelegenen Gebieten und Staudämmen abfliessenden Wassers noch Tage anhalten wird. Das Unwetter sollte derweil entlang der Küste weiter gen Süden ziehen.