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Streit im Balkan Kosovo schliesst grössten Grenzübergang nach Serbien

  • Kosovo schliesst wegen Streitigkeiten mit Serbien den grössten Grenzübergang zu seinem Nachbarland.
  • Zuvor hat Serbien wegen der wachsenden Spannungen mit der Regierung in Pristina die Armee in Alarmbereitschaft versetzt.
  • Demonstranten auf der serbischen Seite hatten die Zufahrt zu dem Übergang Merdare blockiert.
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Archiv: Spannungen zwischen Kosovo und Serbien nehmen zu
Aus Tagesschau vom 27.12.2022.
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Das Aussenministerium des Kosovo erklärte auf Facebook: Wer in Serbien unterwegs sei, müsse andere Grenzübergänge nehmen oder über Nordmazedonien ins Land reisen. Bereits seit dem 10. Dezember sind zwei andere Grenzübergange geschlossen. Offen sind derzeit nur drei Übergänge zwischen dem Kosovo und Serbien.

Für den Kosovo ist die Blockade von Merdare besonders folgenreich. Denn Tausende im Ausland arbeitende Kosovaren, die die Feiertage für einen Besuch in der Heimat nutzen wollen, sind gezwungen, Umwege zu nehmen.

Zudem ist Merdare der wichtigste Grenzübergang für Lkws. Im nördlichen Teil des mehrheitlich albanischen Kosovo leben rund 50'000 Serben.

Zwei Polizisten stehen am Grenzübergang. Davor ein Schild mit der Aufschrift «Police».
Legende: Polizisten aus dem Kosovo stehen am geschlossenen Grenzübergang Merdare zwischen Kosovo und Serbien. Keystone/Visar Kryeziu

Sie weigern sich seit Jahren, die Regierung in Pristina oder den Kosovo als Staat anzuerkennen. Serbien bezeichnet den Kosovo als autonome Provinz. Auch viele UNO-Mitgliedländer erkennen die Region nicht als eigenständigen Staat an.

USA und Europäische Union fordern «bedingungslose Deeskalation»

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«Wir rufen alle auf, maximale Zurückhaltung zu üben und sofortige Massnahmen für eine bedingungslose Deeskalation der Situation zu ergreifen», erklärten ein Sprecher des US-Aussenministeriums und eine Sprecherin der Europäischen Union in einer gemeinsamen Erklärung.

Sie forderten beide Seiten ausserdem auf, «von Provokationen, Drohungen oder Einschüchterungen Abstand zu nehmen». «Wir arbeiten mit dem serbischen Präsidenten Vucic und dem kosovarischen Premierminister Kurti zusammen, um eine politische Lösung zu finden», hiess es in der Erklärung weiter.

Der Anfang der Streitigkeiten

Vor knapp drei Wochen hatten militante Serben im mehrheitlich serbisch bewohnten Norden des Kosovos Barrikaden errichtet, die vor allem die Strassen zu den Grenzübergängen nach Serbien blockieren.

Damit protestieren sie gegen die Verhaftung eines serbischstämmigen ehemaligen Beamten der Kosovo-Polizei, der nach Darstellung der kosovarischen Behörden Angriffe auf Beamte der Wahlkommission angeführt hatte. Die Militanten werden von der Regierung in Belgrad unterstützt und zum Teil auch angeleitet.

Der heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte früher zu Serbien gehört und ist seit 2008 unabhängig. 1999 hatte die Nato Serbien bombardiert, nachdem serbische Sicherheitskräfte albanische Zivilisten getötet und vertrieben hatten.

Bis 2008 hatte die UNO-Mission Unmik den Kosovo verwaltet. Mit der Unabhängigkeit findet sich Serbien nicht ab und beansprucht das Territorium des Landes für sich.

Serbischer Präsident Vucic besucht Armeekaserne

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Vor dem Hintergrund neuer Spannungen um den Kosovo hat der serbische Präsident Aleksandar Vucic eine Armeekaserne in der grenznahen Stadt Raska besucht. Diese liegt etwa zehn Kilometer von der Grenze zum Kosovo entfernt.

Auf seiner Instagram-Seite veröffentlichte er in der Nacht zum Mittwoch ein Foto, das ihn mit dem serbischen Generalstabschef Milan Mojsilovic zeigt. Er danke allen Angehörigen der Sicherheitskräfte, die alles tun würden, um die Serben im Kosovo zu schützen, schrieb Vucic dazu.

SRF 4 News, 28.12.2022, 15:00 Uhr ; 

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