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AKW-Konzern Tepco hat keinen Plan
Aus SRF 4 News aktuell vom 11.09.2024. Bild: Imago/Kyodo News
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Super-GAU von Fukushima Was tun mit 880 Tonnen geschmolzenem, radioaktiven Brennstoff?

In der Ruine von Fukushima liegt nach wie vor viel geschmolzener Brennstoff. Nun soll er untersucht werden.

Darum geht es: In den Ruinen des Atomkraftwerks Fukushima, das 2011 infolge eines schweren Erdbebens und eines Tsunamis zerstört wurde, befinden sich laut Schätzungen von Experten 880 Tonnen geschmolzener Brennstoff. Das Material ist hochgradig radioaktiv. Bei dem Unfall sind drei Reaktorkerne geschmolzen. Diese Flüssigkeit ist aus dem inneren Behälter teilweise ausgelaufen und in den äusseren Behälter geflossen.

Ein neuer Stoff: Dieses so entstandene Material – von Fachleuten Corium genannt – hat sich am Boden verfestigt. Die Betreibergesellschaft des AKW, Tepco, will es nun genauer untersuchen. Sie hat einen zweiten Versuch gestartet, mit einem Roboterarm drei Gramm dieses Stoffes zu entnehmen. Ein erster Versuch scheiterte, weil die dafür benötigten Rohre nicht in der richtigen Reihenfolge installiert worden seien, so die Berichte der Nachrichtenagenturen.

Erstmalige Untersuchung: Die Entnahme der Probe dauert ungefähr zwei Wochen. Gelingt es diesmal, Proben des Stoffes zu entnehmen, kann er zum ersten Mal überhaupt untersucht werden.

Schwierigkeiten des Vorhabens: Im Inneren der Reaktoren ist die Strahlung sehr hoch. «Ein Mensch könnte dort nur wenige Minuten überleben», sagt Martin Fritz, der sich als freier Journalist in Japan seit Jahren mit Fukushima befasst. «Diese Strahlung zerstört auch jede elektronische Schaltung. Deshalb ist es auch schwierig, unter diesen Bedingungen scharfe Aufnahmen zu machen.» Es sei deshalb nötig gewesen, zuerst einen Roboterarm zu entwickeln, der dieser Strahlung standhalten könne. Allein dies habe vier bis fünf Jahre gedauert.

Ursprüngliche Bergungsidee: Der erste Plan von Tepco war, die Reaktorbehälter von oben zu öffnen und Wasser hineinzuleiten. Durch das Wasser würde die Radioaktivität gedämpft, anschliessend sollte mit ferngesteuerten Kränen das Corium herausgekratzt werden. Allerdings sind die Reaktoren und die ganze Technik so stark durch das Erdbeben beschädigt worden, dass das Wasser wieder aus der Anlage herausfliessen würde und radioaktiv verseucht wäre. Dieser Plan wurde deshalb von Tepco ad acta gelegt.

Neuer Plan: «Es gibt keinen neuen Plan, wie man das Corium bergen will», sagt der Journalist. Darum wolle man den Stoff untersuchen. Die konservative japanische Zeitung «Yomiuri» habe die Regierung und den Konzern bereits aufgefordert, endlich zu entscheiden, ob man die Anlage abbauen wolle oder ob man sie so stehen lassen und eine allfällige Entscheidung über eine Sanierung späteren Generationen überlassen wolle, sagt Fritz.

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Aus dem Archiv: 13 Jahre nach Supergau im AKW Fukushima
Aus 10 vor 10 vom 11.03.2024.
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Radioaktives Kühlwasser: Vor rund einem Jahr hat Japan damit begonnen, gefiltertes und verdünntes Kühlwasser mit einem ein Kilometer langen Tunnel ins Meer zu leiten. Japan begründet die Massnahme damit, dass bald kein Platz mehr für die Tanks sei, in denen das strahlende Kühlwasser gelagert wird. Dadurch würden die Stilllegungsarbeiten an der Atomruine behindert. Dieses Vorgehen ist umstritten und hat zu Protesten in der Bevölkerung geführt.

SRF 4 News, 11.09.2024, 06:20 Uhr ; 

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