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G7-Treffen: Härtere Gangart gegenüber China
Aus 10 vor 10 vom 04.05.2021.
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Treffen der G7-Aussenminister Die USA gegen China: Ringen um Südostasien

Die amerikanische Aussenpolitik steht ganz im Zeichen der Rivalität mit China. Kaum ein Treffen und keine Plattform, welche die USA nicht dafür nutzen würden, andere Staaten auf das Ringen mit der Volksrepublik China einzuschwören.

Kein Zufall, dass ans Treffen der Aussenministerinnen und Aussenminister der G7-Staaten in London erstmals überhaupt eine Delegation des Verbandes Südostasiatischer Nationen (Asean) eingeladen wurde. Denn Südostasien ist zum Brennpunkt der amerikanischen-chinesischen Rivalität geworden. Und die USA wollen zusammen mit den G7-Partnern – Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Japan, Kanada – den westlichen Führungsanspruch geltend machen.

US-Aussenminister Antony Blinken warnte die zehn Asean-Staaten – darunter Indonesien, die Philippinen und Kambodscha – denn auch vor der «aggressiven» Aussenpolitik Chinas und kritisierte gleichzeitig die «repressive» Innenpolitik des autoritär regierten Landes.

China präsentiert sich als Helfer in der Not

Die Warnungen kommen in einer Zeit, in der sich China den Menschen in Südostasien als Helfer in der Not präsentiert. Zwar steht China am Anfang der Corona-Katastrophe, profitiert jetzt aber vor allem vom Helfer-Image: China liefert Corona-Tests und Impfstoffe, Gesichtsmasken und andere medizinische Güter sowie Lebensmittel.

Teils sind die Lieferungen ein gutes Geschäft für die chinesische Industrie, teils eine grosszügige Gabe der Regierung in Peking. Bereits ist von einer «Seidenstrasse der Gesundheit» die Rede – in Anlehnung an Chinas gigantisches Verkehrs- und Infrastrukturprojekt Neue Seidenstrasse, mit dem Milliarden in Länder wie Vietnam oder Thailand fliessen.

Auch die USA werden klotzen müssen

Klotzen statt kleckern, schon vor der Corona-Katastrophe, mit Investitionen und Handel: Gerade in den ärmeren Staaten Südostasiens hat China neue wirtschaftliche Perspektiven geschaffen und gleichzeitig die eigene Exportwirtschaft gefördert.

Mehr noch: China erkauft sich Wohlwollen, und dieses hat es nötig. Zum Beispiel rund ums Südchinesische Meer, wo China in territorial umstrittenen Gewässern Kriegsschiffe auffahren lässt, um den Anspruch auf Fischgründe sowie auf Öl- und Gasvorkommen zu unterstreichen.

Zwar stösst die Kritik der USA in vielen Ländern Südostasiens auf fruchtbaren Boden – doch auch die Geschäfte mit Chinas florierender Wirtschaft sind erspriesslich.

Um das Ringen mit China für sich zu entscheiden, müssen die USA den Regierungen Südostasiens also mehr bieten als freundliche Treffen und die mahnenden Worte des Aussenministers. Auch die USA werden nicht ums Klotzen herumkommen: mit mehr Investitionen, mehr Handel – und noch mehr Corona-Hilfen.

Sebastian Ramspeck

Internationaler Korrespondent

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Sebastian Ramspeck ist internationaler Korrespondent für SRF. Zuvor war er Korrespondent in Brüssel und arbeitete als Wirtschaftsreporter für das Nachrichtenmagazin «10vor10». Ramspeck studierte Internationale Beziehungen am Graduate Institute in Genf.

Hier finden Sie weitere Artikel von Sebastian Ramspeck und Informationen zu seiner Person.

SRF4 News, 04.05.2021, 07.00 Uhr

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