Die Meteorologie nennt die aktuelle Wettersituation Omega-Lage. Ein stabiles Hochdruckgebiet über Nordeuropa wird flankiert von Tiefdruckgebieten im Mittelmeerraum. Die Situation erinnert an den griechischen Grossbuchstaben Omega Ω – das erklärt den Namen. Die Omega-Lage hat sich seit Mitte Mai aufgebaut und hat eine hohe Stabilität. SRF Meteo erwartet Niederschläge und eine Änderung der Wetterlage erst um den 20. Juni.
Die Situation in der Schweiz
Bodenfeuchte in der Schweiz
In Europa präsentiert sich die Wetterlage unterschiedlich. Während im Norden gebietsweise grosse Trockenheit herrscht, regnet es im Mittelmeerraum vermehrt.
Deutschland: Unser nördlicher Nachbar rechnet über den gesamten Sommer hinweg mit zu hohen Temperaturen und warnt vor extremer Trockenheit. Noch ist die Lage zwar nicht dramatisch, doch wird gerade im Osten des Landes ein Regenmangel vorhergesagt. Dies wird für die Landwirtschaft zu einem Problem. Einige Bundesländer überlegen sich, die Landwirtschaftsbetriebe für ihren Wasserverbrauch zur Kasse zu bitten.
Südfrankreich: Im Süden Frankreichs, an der Grenze zu Spanien, riefen die Behörden wegen der anhaltenden Dürre den Krisenzustand aus. Demnach dürfen Landwirte und Landwirtinnen dort nur noch selten ihre Pflanzen bewässern. Auch Privatleute sollen sich einschränken, und es könne auch zu Ausfällen bei der Wasserversorgung kommen.
Italien: Die Unwetterlage scheint sich in Italien nicht zu entspannen. In weiten Teilen des Landes werden bis zum 15. Juni instabile Wetterverhältnisse vorhergesagt. Starke Regenfälle und Gewitter werden in den nördlichen und südlichen Zentralregionen erwartet, wobei vereinzelte Gewitter auch in den südlichen Regionen und auf den Inseln möglich sind.
Eine neue Wetterlage, die sich über dem Mittelmeerraum entwickelt, wird voraussichtlich am 14. und 15. Juni weitere Unwetter in den südlichen und südzentralen Regionen bringen. Starke Sturmböen, Blitze und möglicher Hagel können die Gewitter begleiten. Diese Regenfälle könnten Überschwemmungen in niedrig gelegenen Gebieten und Erdrutsche an instabilen Hängen auslösen.
Spanien: Bereits im Frühjahr war Spanien aussergewöhnlich stark von Waldbränden betroffen. Besonders die Region um Valencia. Gemäss dem europäischen Waldbrandinformationssystem wurden bis im Monat Mai über 300 Brände gezählt. Infolge der Waldbrände sind in Spanien im Mai Rekord-Emissionswerte verzeichnet worden. Verschärft worden sei das Waldbrandrisiko durch die hohen Temperaturen und die Trockenheit, die den Kontinent im vergangenen Winter heimgesucht haben, hiess es weiter.
Anderswo: Allgemein stellt der EU-Atmosphärendienst Cams (Copernicus Atmosphere Monitoring Service) fest, dass die Nordhalbkugel in diesem Frühjahr aussergewöhnlich stark von Waldbränden betroffen war. Überdurchschnittlich häufig waren Feuer in Spanien, Kanada, Kasachstan, der Mongolei sowie einigen angrenzenden Regionen Russlands. Rekordwerte bei den Brandemissionen wurden auch in den kanadischen Provinzen British Columbia, den Nordwest-Territorien und Nova Scotia erreicht.