- Das syrische Verteidigungsministerium hat die Kämpfe mit Anhängern des gestürzten Präsidenten Baschar al-Assad für beendet erklärt.
- Interimspräsident Achmed al-Scharaa will die Verantwortlichen für das Massaker an Zivilisten in den vergangenen Tagen zur Rechenschaft ziehen.
- Am Wochenende starben bei den Kämpfen zwischen den islamistischen Milizen und den Anhängern Assads nach Angaben von Aktivisten über 1000 Menschen. Demnach wurden vor allem Zivilisten getötet, die zu der Minderheit der Alawiten gehören.
«Wir geben das Ende der Militäroperation bekannt (...), nachdem unsere Streitkräfte alle gesetzten Ziele erfolgreich erreicht haben», sagte ein Sprecher des Ministeriums laut der syrischen Nachrichtenagentur Sana.
Syriens Übergangspräsident Achmed al-Scharaa will offenbar die Verantwortlichen von Massaker bestrafen. «Syrien ist ein Rechtsstaat. Das Gesetz wird seinen Lauf nehmen», sagte al-Scharaa der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Massentötungen von Angehörigen der Minderheit des gestürzten Präsidenten Baschar Al-Assad seien eine Bedrohung für sein Vorhaben, das Land wieder zu vereinen.
Al-Scharaa räumt Vergehen aus Rache ein
Für den Ausbruch der Gewalt in den vergangenen Tagen machte Scharaa eine ehemalige, Assads Bruder treu ergebene Militäreinheit und eine nicht näher bezeichnete ausländische Macht verantwortlich, räumte jedoch ein, dass als Reaktion darauf «viele Parteien an die syrische Küste vorgedrungen sind und es zu zahlreichen Verletzungen gekommen ist». «Es wurde zu einer Gelegenheit für Rache» für jahrelang aufgestauten Unmut, sagte er.
«Wir haben gekämpft, um die Unterdrückten zu verteidigen, und wir werden nicht hinnehmen, dass ungerechtfertigt Blut vergossen wird oder dass Menschen, die uns am nächsten stehen, ungestraft bleiben oder nicht zur Rechenschaft gezogen werden», fügte al-Scharaa hinzu.
Er sagte, dass 200 Mitglieder der Sicherheitskräfte bei den Unruhen getötet worden seien, lehnte es jedoch ab, die Gesamtzahl der Todesopfer zu nennen, da eine Untersuchung von einem unabhängigen Gremium noch ausstehe.
Über 1000 Menschen getötet
Die Auseinandersetzungen hatten am Donnerstag begonnen. Nach Angaben von Aktivisten wurden bei den Gewaltausbrüchen mehr als 1300 Menschen getötet, darunter mindestens 973 Zivilisten. Insbesondere die religiöse Minderheit der Alawiten, der auch der gestürzte Präsident Baschar al-Assad angehört, geriet nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte ins Visier. Die Übergangsregierung sieht die Gewalt als einen Versuch der Assad-Loyalisten, das Land in einen neuen Bürgerkrieg zu stürzen.