- Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell und UNRWA-Chef Philippe Lazzarini haben den israelischen Angriff auf ein Gebäude in Gaza verurteilt.
- Bei dem Raketenangriff sind nach palästinensischen Angaben über 90 Menschen ums Leben gekommen.
- Der Angriff habe einem Schulgebäude in Gaza Stadt gegolten, das Vertriebenen als Unterkunft diente.
- Nach israelischer Darstellung wurde das Gebäude von der Hamas als Kommandozentrale und Versteck genutzt.
Zur Zahl der Toten gab es Stunden nach dem Angriff unterschiedliche Angaben. Ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutzes im Gazastreifen meldete 93 Todesopfer, während aus Sicherheitskreisen im Gazastreifen von mindestens 100 Opfern die Rede war.
Israels Armee habe das Schulgebäude während des muslimischen Gebets am frühen Morgen angegriffen, teilte das von der Hamas kontrollierte Medienbüro mit. Die Angaben von der Hamas und von Israel zu dem Angriff liessen sich nicht unabhängig prüfen.
Vor dem Angriff seien «zahlreiche Massnahmen» ergriffen worden, um das Risiko für Zivilisten zu mindern, teilte die israelische Armee weiter mit. Von dem Gebäude aus seien Anschläge gegen Israels Truppen und den Staat Israel geplant und vorbereitet worden. Die Armee gehe von tieferen Opferzahlen aus, sagte ein Sprecher.
EU-Chefdiplomat verurteilt Angriff
Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat sich entsetzt über Israels Angriff auf das Schulgebäude in Gaza gezeigt. «Mindestens zehn Schulen wurden in den vergangenen Wochen ins Visier genommen. Es gibt keine Rechtfertigung für diese Massaker», schrieb Borrell auf X. «Wir sind bestürzt über die schreckliche Gesamtzahl der Opfer.»
Auch Philippe Lazzarini, Generalkommissar des UNO-Palästinenserhilfswerks UNRWA, hat den Angriff Israels scharf verurteilt. «Ein weiterer Tag des Horrors», schrieb er auf X.
Kritik kommt auch aus Ägypten, das neben den USA und Katar zwischen Israel und Hamas zu vermitteln versucht. Der Angriff falle in eine Phase, in der Vermittler sich um eine Waffenruhe in Gaza bemühten.
Der Angriff sei ein «klarer Beweis» dafür, dass es auf israelischer Seite keinen Willen gebe, den Krieg zu beenden, teilte das ägyptische Aussenministerium mit. Es handle sich um eine «Fortsetzung von Verbrechen in grossem Massstab», bei denen «gewaltige Zahlen unbewaffneter Zivilisten» getötet würden.