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Trump und Musk auf X: Wahlkampf mit Hindernissen
Aus Tagesschau vom 13.08.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 48 Sekunden.

Gestreamtes Gespräch Trump plaudert mit Musk – und xt jetzt wieder

  • Beim gross angekündigten Live-Gespräch auf X zwischen Tech-Milliardär Elon Musk und Donald Trump hat sich Musk als Fan des Ex-Präsidenten präsentiert.
  • Der aktuell reichste Mensch der Welt agierte als Stichwortgeber für den 78-jährigen Republikaner und stimmte dessen Äusserungen zu.
  • Das gross angekündigte Live-Gespräch wurde von technischen Problemen geplagt und begann mit rund 45 Minuten Verspätung.

Die rund zweistündige Unterhaltung lief auf Musks Online-Plattform X, ehemals Twitter. Beim Live-Gespräch versprach Trump für den Fall seiner Rückkehr ins Weisse Haus die grösste Abschiebung von Einwanderern in der Geschichte der USA und einen Ausbau der Ölproduktion.

Musk ist Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla, der einen beschleunigten Übergang zu nachhaltiger Energie zur «Mission» des Unternehmens erklärt hat. Der 53-Jährige fühlte sich jedoch bemüssigt, in dem Gespräch seine Einstellung zum Klimawandel klarzustellen. Er sei dagegen, die Öl- und Gasindustrie zu verteufeln, sagte Musk. Es gebe in der Welt eine Nachfrage nach fossilen Brennstoffen – «und vermutlich ist es besser, wenn die Vereinigten Staaten sie liefern als einige andere Länder».

Zugleich schätze er das Risiko durch die Erderwärmung nicht so hoch ein, wie andere – aber wenn die Konzentration von CO₂ in der Atmosphäre weiter steige, könne das zu Kopfschmerzen führen, sagte Musk.

Trump und Musk sprachen zunächst über das Attentat, bei dem der Ex-Präsident während einer Wahlkampfveranstaltung vor rund einem Monat am Ohr verletzt wurde. Musk, der oft Verschwörungstheorien Reichweite verschafft, versuchte das Gespräch mehrfach auf die Frage zu lenken, wie es passieren konnte, dass der Schütze ungehindert auf ein Dach mit direkter Sicht auf die Bühne kam. Trump sprang nicht darauf an.

Auch ignorierte er Musks Angebot, bei einem Gremium zur Senkung von Staatsausgaben mitzuhelfen. Der Tech-Milliardär warb auch darüber hinaus für politische Schritte, die seinen verschiedenen Unternehmen zugutekommen würden. So appellierte er, die die Vorschriften der Gesundheitsaufsicht FDA zu lockern. Musk führt neben Tesla unter anderem auch die Gehirnimplantate-Firma Neuralink.

Nicht die ersten Tech-Probleme beim Tech-Milliardär

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Legende: Trump spricht zu Elon Musk in seinem Anwesen in Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida. Margo Martin via X/via REUTERS

Der Beginn des Live-Gesprächs verlief zunächst harzig. Zur angekündigten Zeit konnte sich kaum jemand in den Livestream einwählen. Musk behauptete auf X, die Plattform sei Ziel einer massiven DDOS-Attacke geworden. Bei solchen Angriffen werden Websites mit grossen Mengen an Anfragen überschüttet, damit sie in die Knie gehen. Der Technologie-Blog «The Verge» berichtete kurz darauf mit Verweis auf eine Quelle im Unternehmen, dass es keine solche Attacke gegeben habe.

Schon als Musk im vergangenen Jahr bei X einen Livestream für den damaligen republikanischen Präsidentschaftsbewerber Ron DeSantis veranstaltete, begann die Übertragung mit erheblicher Verspätung, weil zunächst die Server überlastet waren. Musk hatte nach dem Kauf von Twitter zahlreiche Mitarbeitende entlassen und die Investitionen zurückgefahren.

Musk hatte das Gespräch als ein «Interview» mit Trump beworben. Am Ende lief es jedoch grösstenteils wie ein Wahlkampfauftritt Trumps ab. Der Ex-Präsident behauptete abermals, dass es mit ihm als Präsident weder den russischen Überfall auf die Ukraine, noch die Attacke der Hamas auf Israel, noch die hohe Inflation in den USA gegeben hätte. Musk liess das alles unwidersprochen.

Trump behauptete, dass rund 60 Millionen Nutzerinnen und Nutzer dem Livestream lauschten – während für alle sichtbar die Zahl von 1.2 Millionen Zuhörern angezeigt wurde.

Trump unter Druck – Harris schiesst gegen Trump

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Musks Live-Event kam zu einer schwierigen Zeit für Trump. Seit Amtsinhaber Joe Biden (81) aus dem Rennen für die Demokraten ausschied und Vizepräsidentin Kamala Harris (59) dessen Platz einnahm, steht Trump in Umfragen unter Druck – insbesondere in den wenigen Bundesstaaten, die in den vergangenen Jahren letztlich die Wahl entschieden hatten, den sogenannten «Swing States».

Harris' Wahlkampfteam nutzte auch jetzt die Gelegenheit für eine Attacke. «Was auch immer das hier war» habe Trumps Extremismus demonstriert, hiess es in einer Stellungnahme zu dem Gespräch. Und auch dass der ganze Wahlkampf des Ex-Präsidenten im Dienste von Leuten wie ihm selbst und Musk stehe – «von sich selbst eingenommenen reichen Typen», die im Jahr 2024 keinen Livestream problemlos über die Bühne bringen könnten, spreche für sich, hiess es weiter.

Das Verhältnis von Musk und Trump war früher angespannt. Der Tech-Milliardär hatte 2020 nach eigenen Angaben noch für Biden gestimmt – und im aktuellen Wahlkampf erst versucht, den glücklosen Trump-Herausforderer Ron DeSantis grosszumachen. Noch im Sommer 2022 schrieb Musk, es sei Zeit für Trump, in den Sonnenuntergang zu segeln.

In den vergangenen Jahren drifteten Musks Ansichten immer weiter nach rechts – und vieles, was er bei X an seine 190 Millionen Follower schreibt, könnte auch direkt von Trump stammen. Er nannte die Demokraten eine «Partei der Spaltung und des Hasses». Er behauptete ohne jede faktische Basis, sie unterstützten illegale Einwanderung, um die anstehende Wahl zu ihren Gunsten zu drehen. Er bezeichnete Kamala Harris als «buchstäblich eine Kommunistin».

Alles zu den US-Wahlen 2024

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Legende: SRF

Am 5. November 2024 finden die Kongress- und Präsidentschaftswahlen in den USA statt. Alle News und Hintergründe dazu finden Sie hier: US-Wahlen 2024.

SRF 4 News, 13.08.2024, 07:00 Uhr ; 

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