Wer ist Laura Loomer? Laura Loomer hat sich als rechte Aktivistin einen Namen gemacht. Selbst nennt sie sich gerne auch Journalistin. Sie schrieb für die ultrarechte Webseite «Infowars». Ihre Popularität hat die 31-Jährige den Videos auf ihrer Webseite zu verdanken, in denen sie Demokraten vor laufender Kamera blosszustellen versucht.
Sie tritt in sozialen Medien immer wieder mit rechtsextremen Narrativen in Erscheinung – zuletzt mit rassistischen und frauenfeindlichen Äusserungen über Kamala Harris.
Wie steht sie zu Donald Trump? Loomer ist glühende Anhängerin von Donald Trump, sagt Heike Paul, Professorin für Amerikanistik an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg. Dabei übertrifft sie seine Neigung zu Verschwörungsmythen zum Teil noch und überhöht sie mit eigenen Erzählungen. Die Begeisterung beruht dabei auf Gegenseitigkeit. Im Januar reiste Loomer mit Trump zu einem Wahlkampfauftritt in Iowa. Dabei lobte Trump seine treue Anhängerin explizit als «wirklich talentiert» und bat das Publikum, ihr stehend zu applaudieren.
Wie eng ist ihre Beziehung? «Man weiss, dass er sie gerne als eine Wahlkampfstrategin und Beraterin eingestellt hätte», sagt Paul. Das hätten ihm andere Republikaner ausgeredet, weil man sie für zu extrem halte. Loomer betonte diese Woche, dass sie nicht für Donald Trump arbeite. Dessen Wahlkampfteam hat sich bisher nur ausweichend geäussert, warum sie in seinem Privatjet mit an Veranstaltungen reist. 2020 unterstützte Trump Loomer in ihrer Kandidatur für das Repräsentantenhaus, welche schliesslich scheiterte.
Wie gross ist ihr Einfluss auf Trump? «Sie bestärkt ihn in den eher extremen Ansichten, die er äussert», so Paul. Die Äusserungen Trumps über Harris‘ Herkunft («Ich wusste nicht, dass sie schwarz ist, bis sie vor einigen Jahren zufällig schwarz wurde») sollen gemäss Insidern vom Kontakt mit Loomer inspiriert sein. Auch Trumps aktuelle, wirre Aussagen über Katzen verspeisende Flüchtlinge am TV-Duell gegen Harris sollen ebenfalls von einer Gruppe von Trump-Unterstützern stammen, der auch Loomer angehört, die die inzwischen als falsch widerlegte Geschichte erzählten.
Kann sie ihm nützen oder schadet sie ihm? Die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene, ebenfalls Trump-Anhängerin aber schon länger mit Loomer verfeindet, sagte, dass Loomers «Rhetorik und hasserfüllter Ton» ein «riesiges Problem» für die Republikaner darstellten.
Die extremen Äusserungen sind «wahrscheinlich nicht so klug», meint auch Heike Paul. «In den USA ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass man versucht, sich vor der Wahl als Zentrist zu präsentieren, als Kandidat der Mitte.» So habe es Harris gemacht bei der Debatte. Die eigenen Anhänger, so Paul, wählen einen sowieso. Heike Paul kommt zum Schluss: «Aktuell würde ich die Einstellung von Marjorie Taylor Greene teilen, dass sie dem Wahlkampf eher schadet aufgrund ihrer extremen Positionen, weil es ja darum geht, bestimmte Swing States noch zu gewinnen, in denen die Demographie vielleicht so aussieht, dass Loomers Äusserungen nicht gut ankommen.»