Und plötzlich ging es schnell: Joe Biden äusserte seinen Verzicht. Die Reaktionen im Überblick:
Der führende Demokrat im US-Senat, Chuck Schumer, hat dem Rückzug von US-Präsident Biden aus dem Wahlkampf Respekt gezollt. Biden sei nicht nur ein grossartiger Präsident, sondern auch ein wirklich bemerkenswerter Mensch. «Seine Entscheidung war gewiss nicht leicht, aber er hat wieder einmal sein Land, seine Partei und unsere Zukunft an die erste Stelle gesetzt», schrieb Schumer in einer Stellungnahme. Der heutige Tag zeige, dass Biden «ein wahrer Patriot und grosser Amerikaner» sei.
Die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, beglückwünschte den amtierenden Präsidenten als «einen der wichtigsten Präsidenten in der amerikanischen Geschichte».
Scharfzüngige Konkurrenz
Gnadenlos fiel die Reaktion von Bidens politischen Kontrahenten aus. In einem Telefonat mit CNN, Minuten nachdem Biden seinen Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur 2024 angekündigt hatte, antwortete Donald Trump: «Er ist der schlechteste Präsident in der Geschichte unseres Landes. Er geht unter als der mit Abstand schlechteste Präsident in der Geschichte unseres Landes.»
Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, fordert den amtierenden Präsidenten nach dessen Verzicht auf eine Kandidatur dazu auf, unverzüglich sein Amt niederzulegen. «Wenn Joe Biden nicht in der Lage ist, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, dann ist er auch nicht in der Lage, das Amt des Präsidenten auszuüben», schrieb Johnson auf der Plattform X. «Er muss sofort von seinem Amt zurücktreten.»
Warme Worte von der Familie
Herzliche Worte werden Biden von seinen Liebsten zuteil. Jill Biden hat den Rückzug ihres Ehemannes aus dem US-Präsidentschaftsrennen mit einem Emoji kommentiert. Die First Lady repostete über ihren privaten Account auf der Plattform X den entsprechenden Beitrag ihres Gatten mit zwei pinken Herzen.
Naomi Biden, Tochter von Bidens Sohn Hunter Biden, ist «einfach nur stolz» auf ihren Grossvater. Er sei nicht nur der effektivste Präsident unserer Zeit gewesen – er werde es auch weiterhin sein, schrieb die 30-Jährige auf der Plattform X.
Die ganze Welt schaut hin
Nach Bidens Rückzug will der Kreml die Lage in den USA «genau beobachten». Kremlsprecher Dmitri Peskow erinnerte daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin Biden als berechenbaren Kandidaten eingestuft habe, der für Russland vorzuziehen sei. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski dankte Biden für dessen «standhafte Unterstützung des ukrainischen Freiheitskampfes». Auch Israels Präsident Isaac Herzog bedankte sich bei seinem amerikanischen Amtskollegen «für seine unerschütterliche Unterstützung des israelischen Volkes».
Der britische Premierminister Keir Starmer zollte Joe Biden für seinen Rückzug Respekt. Er habe seine Entscheidung im besten Interesse des amerikanischen Volkes getroffen. Nach Ansicht des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz «verdient sein Entschluss, nicht noch einmal zu kandidieren, Anerkennung».