Richard ist mit seiner kleinen Tochter zu einer Demonstration in der Innenstadt von Washington gekommen. Er sagt, er habe Trumps Dekrete gelesen und sei schockiert. Die Erlasse seien illegal und verstiessen gegen alles, woran Menschen wie er glaubten. «Sie haben mich schockiert, weil sie gegen alles verstossen, was wir in der Vergangenheit in das Gesetzbuch geschrieben haben.»
Wenn die Menschen nicht auf die Strasse gehen und für die Demokratie kämpfen, ist dieses 250 Jahre alte Experiment vorbei.
Die beiden Schwestern Elizabeth und Paula machen sich Sorgen um die Demokratie und finden es wichtig, dass die Menschen auf der Strasse dafür kämpften. «Wenn die Menschen nicht auf die Strasse gehen und für die Demokratie kämpfen, ist dieses 250 Jahre alte Experiment vorbei. Wir müssen die Leute auf die Strasse bringen und wir dürfen nicht müde werden, wir müssen weiterkämpfen.»
Paula hofft, dass die Gerichte Trumps Handeln stoppen. «Es vergeht keine Woche, in der er nicht etwas Illegales tut.»
Wir können nur hoffen, dass der Kongress aufhört damit, seine Macht an Trump abzugeben.
Andere wie Jamie hoffen, dass der Kongress Trump stoppen wird. «Wir können nur hoffen, dass der Kongress aufhört damit, seine Macht an Trump abzugeben. Aber es ist schon viel Schaden angerichtet worden.»
Auf der republikanischen Seite sieht alles ganz anders aus
Viele Menschen in der Hauptstadt sind beunruhigt. Washington ist eine Hochburg der Demokraten. Laut einer aktuellen Umfrage der «Washington Post» lehnen neun von zehn demokratischen Wählerinnen und Wählern die Massnahmen von Donald Trump ab.
Bei den republikanischen Wählerinnen und Wählern ist die Zwischenbilanz genau umgekehrt. Die Mehrheit begrüsst das Vorgehen des neuen Präsidenten Trump. Seine Anhängerinnen und Anhänger treffen sich dieser Tage etwas ausserhalb von Washington an der Conservative Political Action Conference (CPAC).
Und sie sind begeistert. Chris aus Missouri sagt, es sei fantastisch, dass mit Trump nun jemand im Weissen Haus sitze, der sich um die amerikanische Bevölkerung kümmere. «Er ist fantastisch! Wir brauchten jemanden im Weissen Haus, der sich um das amerikanische Volk kümmert.» Sie habe das Gefühl, dass Trump einen weltweiten Dominoeffekt ausgelöst habe, fügt sie hinzu.
Die Medien zeichnen ein falsches Bild von dem, was passiert.
Damit spricht sie die eingefrorenen Gelder der amerikanischen Entwicklungszusammenarbeit an. Auf die Frage nach den weltweit zum Teil verheerenden Folgen antwortet sie, dass es eine Erfindung der Medien sei, dass die Menschen deswegen kein Essen, keine Kleidung und kein Dach über dem Kopf mehr hätten. «Die Medien zeichnen ein falsches Bild von dem, was passiert. Niemand wird ohne Nahrung, Kleidung oder Unterkunft da stehen.»
Es sei richtig, radikal aufzuräumen, findet auch Josh aus New Mexico. Donald Trump rette die Welt. «Der einzige Weg, um aufzuräumen, besteht darin, alles einmal herunterzufahren.»
Wir – das Volk – haben das Sagen. Und erlauben Trump, diese Dinge zu tun.
Josh sieht kein Problem darin, dass Trump versucht, seine Macht auszubauen und sich über den Kongress zu stellen. Denn genau diese Macht hätten sie ihm gegeben. «Wir – das Volk – haben das Sagen. Und wir haben Präsident Trump erlaubt, diese Dinge zu tun.»
Kritische Stimmen sind hier keine zu hören. Es ist, als wäre man in einer anderen Welt. Rund 15 Kilometer vom Stadtzentrum Washingtons entfernt.