- Spanien hat die ersten zwei Todesfälle im Zusammenhang mit Affenpocken gemeldet.
- Es handelt sich um die ersten in Europa festgestellten Todesfälle.
- Laut der WHO steigt die Anzahl der Ansteckungen mit Affenpocken weltweit an.
Die beiden Männer starben am Freitag und am Samstag in Spitälern in der Region Valencia und in Córdoba, wie spanische Gesundheitsbehörden mitteilten. Beide Patienten waren demnach mit einer durch die Infektion bedingten Gehirnentzündung in Krankenhäuser eingewiesen worden.
Die Todesfälle könnten möglicherweise auf Vorerkrankungen zurückgehen. Ob Begleiterkrankungen vorlagen, war jedoch in beiden Fällen unklar. Die Zeitung «El País» schrieb, das medizinische Institut «Instituto de Salud Carlos III» in Madrid werde Gewebeproben untersuchen, um die Ursache der Todesfälle besser zu verstehen.
Spanien ist eines der von den Affenpocken am stärksten betroffenen Ländern weltweit. Dem jüngsten, am Samstag veröffentlichten Bericht des spanischen Zentrums für Gesundheitsnotfälle zufolge, sind im Land derzeit 3750 Menschen an Affenpocken erkrankt, 120 davon würden im Spital behandelt. 4298 sollen sich demnach bisher insgesamt angesteckt haben.
Auch Brasilien meldete am Freitag einen ersten möglichen Todesfall im Zusammenhang mit Affenpocken. Es habe sich um einen Patienten mit weiteren Erkrankungen gehandelt, teilte das Gesundheitsministerium in Brasília mit.
Über 20'000 Affenpockenfälle in rund 80 Ländern
Angesichts der schnellen Verbreitung der Affenpocken hatte die WHO am vorigen Wochenende die höchste Alarmstufe ausgerufen. Der Ausbruch sei eine «Notlage von internationaler Tragweite», erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die internationale Verbreitung der Infektionskrankheit ist ungewöhnlich. Bisher war sie im Wesentlichen auf sechs afrikanische Länder beschränkt.
Nach der jüngsten Erfassung gab es knapp 23'000 Affenpocken-Fälle weltweit. Besonders betroffen ist die Region Europa mit mehr als 14'000 Fällen, davon entfielen bis Freitag 272 auf die Schweiz.