- Die grösste Anzahl an Migranten seit dem Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes ist am Donnerstag auf Griechenlands Insel Lesbos angekommen.
- Die Menschen seien von der Türkei aus gestartet, hiess es.
- Die Migranten wurden in das ohnehin überfüllte Registrierlager von Moria gebracht.
- Griechenland bestellte den türkischen Botschafter in Athen ein.
Mindestens 500 Migranten sind am Donnerstag aus der Türkei zur griechischen Insel Lesbos gelangt. Es handelt sich dabei um die grösste Anzahl an Migranten, die seit dem Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes im Jahr 2016 an einem einzelnen Tag in Griechenland angekommen ist.
Ursache unbekannt
Man habe am Donnerstag «eine Art Ansturm» gehabt, sagte ein Offizier der Küstenwache. Woran dies liege, könne er aber nicht sagen, fügte der Beamte hinzu.
Alle Migranten wurden den Angaben zufolge ins bereits überfüllte Registrierlager von Moria auf Lesbos gebracht. Dort harren zurzeit mehr als 10'000 Migranten aus. Das Lager habe eigentlich eine Aufnahmekapazität für nicht mehr als 3000 Menschen, berichtete der griechische Nachrichtensender Skai.
Das EU-Türkei-Abkommen
Der im März 2016 geschlossene Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei sieht vor, dass die EU alle Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Im Gegenzug nehmen EU-Staaten der Türkei schutzbedürftige Flüchtlinge aus Syrien ab und finanzieren Hilfen für Flüchtlinge, die in der Türkei leben.
Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 hatte es Tage gegeben, an denen rund 7000 Migranten über die Türkei griechische Inseln erreichten.