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Generation Z – Hoffnung in der US-Politik
Aus 10 vor 10 vom 05.12.2022.
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Vor Stichwahl für US-Senat Die amerikanische Jugend erwacht

Die Generation Z war die treibende Kraft hinter dem überraschenden Abschneiden der Demokraten bei den Midterms. Jetzt will sie in Georgia den Coup vollenden.

Mark Putman drückt der kleinen Schar von jungen Studenten T-Shirts, Handzettel und ein grosses Tuch in die Hand. Dann dirigiert er sie ins Zentrum des Campus der Technologischen Universität von Georgia.

Es ist Mittagszeit, gleich wird es hier wimmeln von Studentinnen und Studenten, die für ihr Mittagessen anstehen werden. Und die Putman dazu gewinnen will, wählen zu gehen: «Erklärt den Leuten, weshalb junge Menschen wählen sollen und wie wichtig wählen ist, um Dinge zu ändern, die einem etwas bedeuten», weist er die kleine Gruppe an, die um ihn herumsteht.

Um Putman stehen junge Menschen, während er etwas aus einem Rucksack auspackt.
Legende: Mark Putman bereitet sich mit seinen Leuten vor dem Zentrum des Campus der Technologischen Universität von Georgia vor. SRF/ Pascal Weber

Es sind Freiwillige, die bei diesem «Canvassing»-Anlass mitmachen wollen. Canvassing, das heisst so viel wie «Klinkenputzen», «Stimmenwerbung» machen, oder ganz einfach, Wählerinnen und Wähler direkt anzusprechen. In Zweiergruppen ziehen die Aktivistinnen los.

Hohe Wahlbeteiligung

Mark Putman ist der Kopf der jungen Aktivistengruppe «Voters of Tomorrow». Der Name ist Programm: Die Wählenden der Zukunft wollen sie sein. Und sie sind es: «Viele Leute sagen, unsere Generation sei im Tiefschlaf. Aber wenn ich mich umsehe, sehe ich etwas anderes.»

Putman ist selbst noch Student, er glaubt an Fakten, und er liefert sie: Bei den vergangenen Midterms ging fast jeder dritte Junge wählen – eine solch hohe Wahlbeteiligung von jungen Amerikanerinnen und Amerikanern gab es in den letzten 30 Jahren nur einmal bei Zwischenwahlen.

Weniger polarisiert

Die Mehrheit dieser jungen Wählerinnen und Wähler wählte die demokratische Partei. Für Putman hat das aber weniger mit Parteipolitik als solches zu tun, als vielmehr mit den politischen Inhalten der beiden Parteien:

Junge unserer Generation sind weniger spezifisch eine Demokratin, oder ein Republikaner.
Autor: Mark Putman Chef der Aktivistengruppe

«Junge unserer Generation sind weniger spezifisch eine Demokratin oder ein Republikaner. Wir sind unabhängiger, weil wir zuletzt zu viele politische Entscheidungen gesehen haben, die dazu geführt haben, dass wir das Vertrauen in unser Zweiparteien-System verloren haben.» Putman wird bestimmt: «Wir sind offener, uns sind politische Inhalte wichtiger als politische Parteien.»

Junge Generation fühlt sich verraten

Die junge Generation der USA fühlt sich verraten von Politikerinnen und Politikern, die vorwiegend ihre eigene, meist Geld-, Klientel bedienen. Und die eine rücksichtslose Parteipolitik ohne Raum für Kompromisse betreiben.

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Archiv: Demokratie unter Druck: Wahlreform in Georgia
Aus 10 vor 10 vom 08.11.2022.
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Davon hat die sogenannte Generation Z der nach dem Jahr 2000 Geborenen genug. «Wir gewinnen an Schwung, die Energie explodiert geradezu hier. Wir müssen das jetzt nur über die Ziellinie bringen. Dafür kämpfen wir. Wir werden unser Ziel erreichen.»

Mark Putman ist bereits beim nächsten Anlass. An der Universität von Oglethorpe sollen spezifisch junge muslimische Wählerinnen und Wähler über ihre politischen Rechte aufgeklärt werden. Es ist ein typischer Gen Z-Anlass.

Chancengleichheit für alle, Geschlechtergerechtigkeit, Umweltschutz, Massenschiessereien, Abtreibungsfreiheit, Ausbildungsfreiheit – es sind die grossen Themen Amerikas und der Welt, die diese Generation aufgeweckt haben.

Ashleigh Ewald gesellt sich zu Putman: «Wenn diese Freiheiten und Gerechtigkeiten, die uns wichtig sind, gefährdet sind, aus unserer Sicht durch schädliche Gesetze, dann steht unsere Generation eben auf und geht wählen. Dann wählen wir diese Politiker ab, und wählen Leute, von denen wir wissen, dass sie für uns einstehen.»

Ashleigh Ewald spricht in die Kamera.
Legende: Ashleigh Ewald hat mit ihren Teamkollegen ein klares Ziel: die Wahlen in Georgia zu beeinflussen. SRF/ Pascal Weber

Es waren vor allem von Ex-Präsident Trump unterstützte Kandidatinnen und Kandidaten, die diese neue Kraft der jungen Generation erfahren mussten. «Wählen ist wichtig. Und Wahlen haben Folgen», sagt Mark Putman. Die junge Generation der USA scheint eindeutig wieder politischer zu werden.

SRF4 News, 03.12.22, 9:00 Uhr

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