- Eine Gas-Pipeline im Norden Litauens ist am Freitag durch eine Explosion beschädigt worden.
- Nach Angaben des Gasnetzbetreibers ist die Explosion höchstwahrscheinlich auf technische Gründe zurückzuführen.
- Die Explosion ereignete sich am Freitag gegen 17 Uhr nahe der Stadt Pasvalys, etwa 120 Kilometer von der lettischen Hauptstadt Riga entfernt.
- Anwohnende wurden zwar vorübergehend evakuiert, aber niemand wurde verletzt.
Nach Angaben von Gasnetzbetreiber Amber Grid wurde die Pipeline vor mehr als 40 Jahren gebaut und ständig gewartet. Vorläufige Informationen deuteten darauf hin, dass die Explosion mit einem «technologischen Problem» zusammenhängt. Genauere Schlussfolgerungen könnten aber erst nach einer detaillierten Untersuchung gezogen werden, sagte der Vorstandschef Nemunas Biknius der Nachrichtenagentur BNS. «Bei der ersten Inspektion ist zu erkennen, dass möglicherweise einfach eine Naht fehlt», so Biknius.
Flamme brannte 50 Meter hoch
Wegen der Explosion am Freitag war ein Brand an der Gasleitung ausgebrochen, die eine Hauptverbindung zum benachbarten Lettland ist. Verletzt wurde bei dem Vorfall nahe der Stadt Pasvalys litauischen Medienberichten zufolge niemand. Die Explosion sei nicht in der Nähe von Wohngebäuden erfolgt, erklärte Amber Grid. Dennoch wurden die 80 Bewohner des nahegelegenen Dorfes Valakeliai vorsorglich für mehrere Stunden evakuiert.
Bilder und Videos in sozialen Netzwerken zeigten eine riesige Flamme, die nach einem Bericht des litauischen Rundfunks etwa 50 Meter hoch und aus mehreren Kilometern Entfernung sichtbar war.
Nach Angaben von Amber Grid wurde nach der Explosion die Gaszufuhr unterbrochen, sodass das Gas in der beschädigten Leitung nach mehreren Stunden bis zum Abend ausbrannte.
Eine von zwei Pipelines beschädigt
Die 1978 gebaute Gaspipeline liefert normalerweise Erdgas in den Norden Litauens sowie nach Lettland. Sie besteht aus zwei Röhren, von denen eine durch die Explosion beschädigt wurde. Über die zweite Gasleitung, die parallel zu der beschädigten Pipeline verläuft, soll Amber Grid zufolge nun die Gasversorgung sichergestellt werden.
Die Gaslieferungen wurden zwar vorübergehend eingestellt. Jedoch sagte der lettische Energieminister Raimonds Cudars im Rundfunk, dass es bislang keine Probleme mit der Erdgasversorgung gegeben habe. Von litauischer Seite sei zudem mitgeteilt worden, dass die Reparatur der beschädigten Gasleitung etwa ein bis zwei Wochen dauern könnte.