- Das Welternährungsprogramm (WFP) warnt vor einer dramatischen Verschärfung der humanitären Lage in Afghanistan.
- Aufgrund fehlender Mittel könne die UNO-Organisation mittlerweile zehn Millionen Menschen mit ihrem Hilfsprogramm nicht mehr erreichen, hiess es in einer Mitteilung.
- Dabei seien nach Einschätzungen der UNO zwei Drittel der Menschen des Landes auf humanitäre Hilfe angewiesen.
«Mit den wenigen Mitteln, die uns noch zur Verfügung stehen, sind wir nicht in der Lage, all den Menschen zu helfen, die am Rande völliger Armut stehen», sagte WFP-Landesdirektorin Hsiao-Wei Lee laut Mitteilung.
Bereits im April habe sich die Organisation gezwungen gesehen, bis zu acht Millionen Menschen von ihrer Ernährungshilfe auszuschliessen, nun kämen durch Kürzungen der Fördermittel weitere zwei Millionen Menschen hinzu.
Damit sei auch eine starke Zunahme von mangelernährten Kindern zu befürchten. «Es bleibt nur noch ein kleines Zeitfenster, um eine Katastrophe in Afghanistan abzuwenden, aber uns läuft die Zeit davon», sagte Lee.
Zu wenig Nothilfe für Afghanistans Bevölkerung
Vor allem Frauen und Kinder würden unter den Auswirkungen von 40 Jahren Konflikt, einer lahmgelegten Wirtschaft und einer sich verschlimmernden Klimakrise leiden. Noch drei Millionen Menschen in dem Land mit geschätzt 37 Millionen Einwohnern würden künftig monatliche Nothilfe des WFP empfangen.
Seit der erneuten Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban im August 2021 ist Afghanistan zunehmend vom Rest der Welt isoliert. International stehen die Taliban vor allem für ihre Beschneidung von Frauenrechten in der Kritik.
Aufgrund der herrschenden Wirtschaftskrise sind nach Einschätzung der UNO rund zwei Drittel der Menschen des Landes für ihr Überleben auf humanitäre Hilfe angewiesen. Auf ihrer Webseite ruft das UNO-Welternährungsprogramm die Menschen zum Spenden auf.