Vor 60 Jahren fielen Schüsse, die die Welt veränderten: Der Hoffnungsträger einer ganzen Generation, Präsident John F. Kennedy, wurde am 22. November 1963 bei einer Fahrt durch Dallas, Texas, ermordet. Der mögliche Attentäter: Lee Harvey Oswald. Der damals 24-Jährige soll im Alleingang Kennedy erschossen haben. Doch dass ein Einzeltäter mit eigenem Motiv den Präsidenten ermordet hatte, wird heute noch bezweifelt.
Ein Rückblick in Bildern.
Er galt als nahbarer Präsident, der beim Volk beliebt war: John F. Kennedy amtierte von 1961 bis 1963 als US-Präsident. Mit 43 Jahren war er aussergewöhnlich jung, gut aussehend, gebildet und ein Mann mit Vorzeigefamilie. Aufgrund seines jungen Alters und seines Charismas verkörperte er für viele die Hoffnung auf eine Erneuerung der USA.
«Ich bin ein Berliner». Dieser Satz von John F. Kennedy wurde weltberühmt. Kennedy machte damit klar, dass die USA West-Berlin keinesfalls dem sowjetischen Kommunismus überlassen würden. Nicht nur der Bau der Berliner Mauer war in seiner Amtszeit – während der Hochphase des Kalten Krieges – ein historisches Ereignis. Auch die Kubakrise, der Beginn der bemannten Raumfahrt oder die Eskalation des Vietnamkriegs ereigneten sich zu seiner Zeit.
Kennedy setzte sich für Arbeiter und Bürgerrechte ein, er wurde zum aufrechten Kämpfer gegen den Kommunismus und befeuerte den Wettlauf ins All. Nach knapp drei Jahren als Präsident wurde der damals 46-Jährige auf offener Strasse von einem Einzeltäter erschossen. An seinem Todestag befand sich der US-Präsident mit seiner Frau auf einer Tour durch Texas, um die Präsidentschaftswahlen im folgenden Jahr vorzubereiten.
Die Etappe in Dallas sah einen 45-minütigen Autokorso in einem nachtblauen Lincoln durch die Stadt vor. Im Stadtzentrum verlangsamte sich der Lincoln und bog in die Elm Street ein. Um Punkt 12.30 Uhr knallten drei Schüsse – der dritte Schuss traf John F. Kennedys Kopf.
Geschossen haben soll ein Einzeltäter. Laut offiziellen Untersuchungen hat der ehemalige Angestellte der US-Marine, Lee Harvey Oswald, den Präsidenten erschossen. Eine Stunde nach dem Vorfall wurde der 24-Jährige, der in einem Schulbuchladen beschäftigt war, festgenommen. Auf seiner Flucht hatte er einen Polizeibeamten erschossen, bestritt jedoch, der Mörder Kennedys zu sein.
Der junge Mann soll laut den Ermittlern aus dem fünften Stock eines Schulbuchlagers die Schüsse abgefeuert haben. Der erste Schuss ging jedoch fehl. Der zweite traf Kennedy in den Nacken und die dritte Kugel endete für den Präsidenten tödlich.
Der Tod des jungen Präsidenten war für viele ein gewaltiger Schock – in den USA und weit darüber hinaus. Die Beerdigung wurde im Fernsehen übertragen und so in Europa zum medialen Grossereignis.
Jaqueline Kennedy, die während der Amtszeit ihres Gatten stets an seiner Seite war, trauerte mit grosser Geste. Ihren dreijährigen Sohn ermutigte sie, vor dem Sarg seines Vaters zu salutieren. Das Bild ging um die Welt.
Oswald wurde von der Schweizer Polizei zuvor gesucht
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Drei Jahre vor der Ermordung von John F. Kennedy hatte das FBI die Schweiz gebeten, ihm bei der Suche nach dem späteren Mörder Lee Harvey Oswald zu helfen.
Im Herbst 1959 war Lee Harvey Oswald, der gerade erst aus dem Marinecorps entlassen worden war, in Moskau abtrünnig geworden. Er hatte vor der amerikanischen Botschaft öffentlich verkündet, dass er seine amerikanische Staatsbürgerschaft aufgeben würde.
Nach seiner Abreise kontaktierte die amerikanische Bundespolizei die Schweizer Behörden. Das FBI erfuhr von Oswalds Mutter, dass ihr Sohn plante, in der Schweiz zu studieren. Die Frau hatte von dem Vorhaben erfahren, als sie die Zusage des Albert Schweitzer Instituts in Churwalden, in Graubünden, erhalten hatte.
Auf Bitte der US-Behörden suchte die Schweizer Polizei 1960 nach möglichen Spuren des Mannes in der Schweiz. Sie versuchte herauszufinden, ob er in der Bündner Schule unterrichtet wurde. Falls nicht, sollte die Polizei untersuchen, ob sich eine andere Person als Lee Harvey Oswald ausgegeben hat.
In einer Mitteilung an den Direktor des FBI vom 12. Oktober 1960 erklärte der FBI-Attaché der US-Botschaft in Paris, dass Lee Harvey Oswald nie in dieser Schule aufgetaucht sei und dass es unwahrscheinlich sei, dass er unter einem anderen Namen registriert worden sei.
Zudem sei niemand gemeldet worden, der der gesuchten Person gleiche. Obwohl Oswald im Juni 1959 eine Vorauszahlung von 25 US-Dollar für seine Anmeldung geschickt hatte, tauchte er dort nie auf.
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