Zum Inhalt springen
Das Bild zeigt den verletzten Höhlenforscher, der vom Rettungsteam durch die enge Höhle Richtung Höhlenausgang gezogen wird. Noch dauert es Stunden, bis alle in Sicherheit sein werden. (keystone)
Legende: Der Rettungstrupp mit dem verletzen Höhlenforscher arbeitet sich bereits seit sechs Tagen Meter für Meter aus der Höhle. Keystone

Panorama Rettungsaktion in Riesending-Höhle vor letzter Etappe

Das Bergungsteam in Deutschlands tiefster und längster Höhle ist mit dem verletzten Höhlenforscher bereits vor dem Biwak 1 angelangt. Das ist die letzte Basisstation vor dem Ausgang der Höhle. Noch wird es aber Stunden und Tage dauern, bis alle sicher an der Erdoberfläche ankommen.

Der Rettungstrupp in der Riesending-Schachthöhle bei Berchtesgaden (D) kommt bei der Bergung des verletzten Höhlenforschers weiter gut voran. Der Trupp ist bereits vor dem Biwak 1 angelangt. Demnächst sollten sie die Basisstation erreichen – den letzten Stützpunkt vor dem Ausgang der Höhle.

Nur noch rund 300 Meter trennen den verletzten Höhlenforscher dann vom Tageslicht. Zuerst müssen sich allerdings im letzten Biwak vor dem Ziel alle nochmals ausruhen. Während dieser Ruhepause sei vor allem das medizinische Team gefordert, sagte ein Sprecher der Bergwacht. «Sie werden alle medizinischen Checks vornehmen, um den Verletzten auf die letzte Etappe vorzubereiten.»

Bergwacht warnt vor Euphorie

Die Fortschritte der Rettungsaktion sind beeindruckend. Meter um Meter arbeiten sie sich seit vergangenem Freitag aus der Höhle. In der vergangenen Nacht war die Mannschaft erneut ausgewechselt worden. Das internationale Team arbeitet bis an den Rand der Erschöpfung.

Überstanden ist die Rettungsaktion noch nicht. «Die Retter sind angehalten, extrem langsam vorzugehen, um in diesem Abschnitt der Strecke eine Eigengefährdung durch Steinschläge zu vermeiden», so die Bergwacht.

In der letzten Phase der Rettung müssen die Retter den Verletzten frei schwebend nach oben ziehen – über 180 Meter weit. Und dies nur mit Muskelkraft. Die Helfer hängen sich als Gegengewichte ins Seil und ziehen die rund 100 Kilogramm schwere Trage nach oben. Dabei kann jede Erschütterung für den Patienten gefährlich sein.

Der 52-jährige Höhlenforscher hatte an Pfingstsonntag durch einen Steinschlag in tausend Metern Tiefe ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Es wird erwartet, dass das Team den Höhlenausgang am Donnerstag oder Freitag erreicht – fast zwei Wochen nach dem Unglück.

Meistgelesene Artikel