Zum Inhalt springen

1. SRG-Umfrage auf einen Blick Drei Mal zum Teil knapp Ja – einmal ein Patt bei den Referenden

Wäre am 5. Oktober abgestimmt worden, wären drei Vorlagen zum Teil knapp angenommen worden. Bei der vierten Vorlage – Mietrecht zum Eigenbedarf – ist noch alles offen.

Der Stand der Meinungsbildung ist unterschiedlich fortgeschritten: Beim Autobahnausbau scheint sie am weitesten fortgeschritten zu sein, gefolgt von der Mietrechtsvorlage zum Eigenbedarf. Wenig fortgeschritten ist die Meinungsbildung bei der Vorlage zur einheitlichen Finanzierung im Gesundheitswesen und beim Mietrecht zur Untermiete.

Klares Ja trotz schwindendem Regierungsvertrauen bei der einheitlichen Finanzierung des Gesundheitswesens

Anfang Oktober hätten 61 Prozent der an der Umfrage Teilnehmenden ein Ja zur einheitlichen Finanzierung des Gesundheitswesens in die Urne geworfen. Der Vorsprung der Ja-Seite würde 35 Prozentpunkte betragen. Allerdings ist der Wert der Unentschiedenen – 13 Prozent – relativ hoch. Der Blick auf die Parteienbindungen zeigt, dass vor allem das bürgerliche Lager für den relativ komfortablen Ja-Stimmenanteil verantwortlich ist. Aber auch die Anhänger der SP und der Grünen würden die Vorlage relativ mehrheitlich unterstützen.

Wie bei komplexen Vorlagen typisch, hängt die Zustimmungsbereitschaft vom Regierungsvertrauen ab. Regierungsvertrauende wollen klar mehrheitlich für die einheitliche Finanzierung stimmen. Wer dies nicht tut, ist zurückhaltender.

Der Ausbau der Autobahnen ist politisch aufgeladen

Beim Referendum zum Ausbau der Autobahnen ist das Konfliktmuster zwischen den beiden parteipolitischen Lagern äusserst aufgeladen. Diese Vorlage würde knapp angenommen, wäre am 5. Oktober abgestimmt worden. 51 Prozent der Teilnahmewilligen hätte dem Ausbau zugestimmt. Die höchste Zustimmung findet sich bei FDP-affinen Teilnehmenden, die höchste Ablehnung ist erwartungsgemäss bei den Grünen zu finden. Ferner stimmten unter anderem hauptsächlich Männer oder jene Teilnehmende, welche der Regierung vertrauen, für die Vorlage.

Einmal klar Ja und einmal ein Patt bei den Mietrechtsvorlagen

Spannend könnte es bei den Mietrechtsvorlagen werden. Während die Mietrechtsvorlage zur Untermiete Anfang Oktober mit 59 Prozent angenommen worden wäre, ist das Meinungsbild zur zweiten Mietrechtsvorlage (Eigenbedarf) völlig offen. Hier hätten 49 Prozent der Teilnehmenden der Vorlage zugestimmt und 46 Prozent sie abgelehnt. Bei Berücksichtigung des Stichprobenfehlers käme es zu einer Pattsituation.

Die Eckwerte der SRG-Umfrage

Box aufklappen Box zuklappen

Die Umfrage zu den Abstimmungen vom 24. November 2024 ist im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut GFS Bern zwischen dem 30. September und 14. Oktober 2024 durchgeführt worden. Insgesamt wurden die Antworten von 11’183 Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt.

Telefonische Befragung

Telefonisch befragt wurden 1208 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt. Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler beträgt  ±  2.8 Prozentpunkte.

Bei 1208 Befragten und einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.2 und 52.8 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Online-Befragung

Zusätzlich wurden Personen online befragt. Die Teilnehmenden wurden dazu über die Webportale der SRG rekrutiert. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 9975 Stimmberechtigten für die Auswertung verwendet werden.

Da sich die Teilnehmenden der Umfrage selber rekrutieren (sogenanntes Opt-in-Verfahren), ist die Zusammensetzung der Stichprobe nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit. So nehmen zum Beispiel typischerweise mehr Männer als Frauen an politischen Umfragen teil.

Diese Daten werden aber mittels Gewichtungen an die realen Verhältnisse der Stimmberechtigten angenähert. Es werden dabei räumliche (Wohnort), soziodemografische (Alter oder Geschlecht) und politische Gewichtungsfaktoren eingesetzt. Durch diese Gewichtung wird die Repräsentativität der Stichprobe optimiert. Ziel ist, die Stichprobengrösse in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz zu erhöhen.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten von GFS Bern .

Abstimmungen vom 24. November 2024

Box aufklappen Box zuklappen
Grafik
Legende: SRF

News und Hintergründe zu den eidgenössischen Abstimmungen vom 24. November 

    SRF 4 News, 3.5.2024, 6 Uhr ; 

    Meistgelesene Artikel