Zum Inhalt springen

Erneuter Stellenabbau Stahl Gerlafingen entlässt 120 Angestellte

  • Die Stahl Gerlafingen AG hat die Entlassung von 120 Mitarbeitern bestätigt.
  • Das Unternehmen hat entsprechende Meldungen der Gewerkschaften Syna und Unia gegenüber Radio SRF bestätigt.
  • Es werde das gesetzlich verlangte Konsultationsverfahren durchgeführt.

Die Zukunft des Stahlwerks in Gerlafingen, einer Tochtergesellschaft der italienischen Beltrame Group, ist seit Längerem ungewiss. Im Frühling hatte die Stahl Gerlafingen AG die Schliessung einer Produktionslinie beschlossen, was zu einem Abbau von rund 60 Arbeitsplätzen geführt hat.

Die Gewerkschaften fordern nun ein «unmissverständliches Bekenntnis» zur Weiterführung des Betriebs und verlangen vom Bund dringende Massnahmen zur Sicherung der Arbeitsplätze.

Industrielle Anlage und einem Bagger im Vordergrund.
Legende: Keystone / CHRISTIAN BEUTLER

Bereits Ende September hatte der Nationalrat sofortige Hilfe gefordert. Der Bundesrat wurde beauftragt, mit dem Standortkanton Solothurn und dem Unternehmen Sofortmassnahmen zu ergreifen, um das Werk zu retten. Notrecht wollte der Nationalrat dabei nicht ausschliessen.

Nationalrat: Stahlwerk ist «umweltrelevant»

Box aufklappen Box zuklappen

Im September liessen Signale aus dem Wirtschaftsdepartement darauf schliessen, dass man das Stahlwerk in Gerlafingen SO und auch jenes in Emmenbrücke LU als nicht systemrelevant einstufe. Beide seien aber umweltrelevant, argumentierte Nationalrat Christian Imark (SVP/SO) in der Debatte.

Jährlich würden dort 1.5 Millionen Tonnen Stahlschrott wiederaufbereiten. Geschähe dieses Recycling im Ausland, würden die Rohstoffe nicht im Land bleiben und der CO₂-Ausstoss wäre höher. Schweizer Stahlwerke arbeiteten «grün».

Der Bundesrat – allen voran Wirtschaftsminister Guy Parmelin und Umweltminister Albert Rösti – meinte jedoch, dass die Anwendung von Notrecht nicht angebracht sei.

Der Bundesrat hatte zuvor eine staatliche Förderung einzelner Unternehmen oder Branchen abgelehnt.

SRF 4 News, 11.10.2024, 17:30 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel