- In der Schweiz sind im vergangenen Jahr 200 Personen gestorben, deren Organe für Organtransplantationen verwendet werden durften.
- Das sind so viele wie noch nie und entspricht einer Zunahme um zirka einen Fünftel im Vergleich zum Vorjahr.
Von den Organspenden profitierten im vergangenen Jahr in der Schweiz 565 Personen – 111 Personen mehr als im Vorjahr, wie die Schweizer Stiftung für Organspende und Transplantation Swisstransplant mitteilt. Ende Jahr warteten aber immer noch 1391 Personen auf mindestens ein Spenderorgan.
Und im vergangenen Jahr starben 92 Personen, die auf der Warteliste für Organspenden standen. Auch das ist ein Rekord. Im Vorjahr waren 83 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan verstorben.
Systemwechsel erst 2026
Der Anstieg bei der Organspenderate geht laut Angaben von Swisstransplant nicht auf die Systemumstellung zurück, der das Stimmvolk 2022 an der Urne zustimmte. Künftig gilt mit der sogenannten erweiterten Widerspruchslösung jeder und jede grundsätzlich als Spender oder Spenderin.
Alle bisherigen Möglichkeiten der Willensäusserungen werden auch unter der Widerspruchslösung weiterhin gültig sein. Der Bund wird zusätzlich ein neues Register schaffen, in dem man seinen Willen für oder gegen die Spende festhalten kann. Erst 2026 dürfte dieser Systemwechsel erfolgen.
Vielmehr geht die Entwicklung zurück auf eine neu eingeführte Unterstützung der Entnahmespitäler bei der Erkennung von potenziellen Organspendern. Dies durch den medizinischen Dienst von Swisstransplant.
Zudem werden seit Ende 2022 in der Schweiz gewisse Herztransplantationen nach vorgängiger Ex-vivo-Herzperfusion durchgeführt. Diese komplexe Technik ermöglicht es, die Herzfunktion ausserhalb des Körpers zu erhalten, um die Zeitspanne zwischen Organentnahme und Transplantation zu verlängern.
Neue Stiftungsratspräsidentin von Swisstransplant ist seit Anfang Jahr die Berner SP-Ständerätin Flavia Wasserfallen. Zuvor führten die frühere Tessiner SP-Ständerätin Marina Carobbio Guscetti und die Vizepräsidenten Daniel Candinas und Markus Béchir das Gremium.