Schnellerer Ausbau erneuerbare Energien
Kanton Luzern: Änderung des Planungs- und Baugesetzes
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JA
84'043 Stimmen
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NEIN
38'631 Stimmen
Der Bau von grossen Windkraftanlagen soll sich im Kanton Luzern nicht durch lange Bewilligungsverfahren verzögern. Dieser Meinung ist das Stimmvolk. Es hat sich für ein kantonales Plangenehmigungsverfahren ausgesprochen.
Die Änderung des Planungs- und Baugesetzes wird mit einem Ja-Stimmenanteil von 68.5 Prozent gutgeheissen. Die Stimmbeteiligung beträgt 44.5 Prozent. Abgestimmt wurde, weil die SVP gegen die Vorlage das Referendum ergriffen hatte.
Kanton will Windenergie besser nutzen
Das kantonale Plangenehmigungsverfahren gilt für grosse Anlagen mit einer Jahresproduktion von über zehn Gigawattstunden. Bei solchen Windkraftwerken wird somit eine kantonale Behörde neu die abschliessende Bewilligung erteilen. Eine kommunale Bewilligung und ein Beschluss der Gemeindeversammlung sind nicht mehr nötig.
Dank des kantonalen Verfahrens, wie es bereits auch im Strassen- oder Wasserbau existiert, sollen grosse Windkraftanlagen einfacher geplant und realisiert werden können. Der Kanton hat sich im Rahmen seiner Energiestrategie das Ziel gesetzt, das Potenzial der Windenergie besser zu nutzen. Bis 2050 sollen 250 Gigawattstunden Strom von Windrädern produziert werden.
Freude bei der Regierung
Die Regierung des Kantons Luzern reagiert erfreut auf das Ergebnis. «Das deutliche Abstimmungsresultat ist ein wichtiges Zeichen, dass die Bevölkerung hinter dem raschen Ausbau der einheimischen erneuerbaren Energien steht», wird der zuständige Regierungsrat Fabian Peter in einer Mitteilung des Kantons zitiert.
Mit dem raschen Ausbau der erneuerbaren Energien mache der Kanton Luzern einen wichtigen Schritt. Dieser löse den Kanton aus der Abhängigkeit des Auslands und generiere mehr Wertschöpfung vor Ort.
Enttäuschung bei der SVP
Die SVP bekämpfte die Neuerung als einzige Partei. Mit der Anpassung des Planungs- und Baugesetzes würde die Gemeindeautonomie ausgehebelt und die direkte Demokratie beschnitten, argumentierte sie.
Die SVP bedauert den klaren Ausgang der Abstimmung. «Wir wollten mit dem Referendum die demokratischen Volksrechte schützen», sagt Parteipräsident Martin Wicki auf Anfrage.
Trotzdem habe sich der Einsatz gegen die Vorlage laut Martin Wicki gelohnt. «Wir haben von der Regierung im Abstimmungskampf die Zusicherung erhalten, dass die Gegner von Windkraftanlagen auch in Zukunft angehört werden.»