Zum Inhalt springen

Abstimmung vom 9. Februar Initiative für Umweltverantwortung deutlich abgelehnt

Umweltverantwortungsinitiative

Eidg. Vorlage: Volksinitiative «Für eine verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen»

  • JA

    30.2%

    635'368 Stimmen

  • NEIN

    69.8%

    1'471'593 Stimmen

Standesstimmen

  • JA

    0.0

  • NEIN

    23.0

  • Die Stimmbevölkerung hat die Umwelt­verantwortungsinitiative deutlich abgelehnt – mit 69.8 Prozent Nein-Stimmen.
  • Kein einziger Kanton stimmte der Vorlage der Jungen Grünen zu.
  • Die Volksinitiative verlangte eine «verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen».

Die Ablehnung sei bedeutender, als man hätte erwarten können, sagt Lukas Golder, Politologe beim Meinungs­forschungsinstitut GFS Bern im SRF-Abstimmungsstudio. «Es ist eine deutliche Niederlage.»

Trotzdem ist Golder der Meinung: «Für eine Jungpartei ist es bereits eine Leistung, überhaupt eine Initiative zu lancieren.» In der Debatte zur Umweltverantwortungs­initiative habe man dann aber gemerkt, dass die Luft schnell draussen war.

Initiativen sind weniger erfolgreich, wenn sie einen Umweltbezug haben.
Autor: Lukas Golder Politologe GFS Bern

Zudem habe die Unterstützung von anderen Parteien und Organisationen nicht ausgereicht für die «doch drastischen Forderungen», so Golder.

Die Vorlage verlangte, dass die Schweiz künftig nur so viele Ressourcen nutzt, wie die Natur ersetzen kann. Bund und Kantone hätten bei einer Annahme die Umweltbelastung durch Konsum und die planetaren Grenzen innerhalb von zehn Jahren ins Gleichgewicht bringen müssen.

Die Grünen haben laut Golder derzeit sowieso einen schweren Stand. «Bei Initiativen sieht man, dass sie weniger Chancen haben, wenn sie einen Umweltbezug haben.» Dies sei in den 1990er-Jahren bis zur Zweitwohnungsinitiative 2012 anders gewesen.

Gleichzeitig könne beobachtet werden, dass sanfte Schritte bei ökologischen Themen über den Gesetzesweg erfolgreich sind – sofern man von links bis weit in die Mitte und hin zur FDP Zustimmung finden könne.

Kein Kanton sagt Ja zur Initiative

Kein einziger Kanton stimmte der Initiative «für eine verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen» zu. Den höchsten Nein-Anteil gab es in Schwyz mit 84.6 Prozent. Am meisten Zustimmung erhielt die Initiative im Kanton Basel-Stadt mit 45.3 Prozent.

Der Blick auf die Schweizer Karte mit den Gemeinderesultaten zeigt: Nur eine Handvoll Gemeinden nahm die Initiative für Umweltverantwortung an. Und die Ablehnung war in der Deutschschweiz im Vergleich zur Romandie klar höher.

Rund zehn Gemeinden stimmten zu, fast alle in der Romandie und sowohl ländliche Gemeinden als auch Städte. Ja sagten die Stimmenden in Lausanne, Bern, Vevey/VD, Freiburg, Neuenburg und Biel-Bienne.

Die höchste Zustimmung – rund 60 Prozent – gab es in der jurassischen Gemeinde Lajoux. Gar 100-prozentige-Nein-Anteile verzeichneten die Gemeinden Riemenstalden/SZ und Ederswiler/JU.

Das klare Nein war zu erwarten gewesen. Alle Umfragen hatten eine Ablehnung von über 60 Prozent der Antwortenden vorausgesagt.

Und wie sich ebenfalls im Vorfeld bereits abgezeichnet hatte, war die Stimmbeteiligung tief. Sie betrug schweizweit knapp 38 Prozent.

Abstimmungssonntag

Box aufklappen Box zuklappen
SRF-Logo Abstimmungen
Legende:

Hier finden Sie News und Hintergründe zur nationalen Vorlage sowie den Abstimmungen und Wahlen in den Regionen am 9. Februar 2025.

Abstimmungsstudio, 9.2.2025, 12 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel