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Alp Morgeten Erste alpine Gross-Solaranlage in der Schweiz bewilligt

Alp Morgeten: Das Solar-Grossprojekt im Berner Oberland darf gebaut werden. Jetzt müssen die Initianten vorwärtsmachen.

Die Solar-Grossanlage auf der Alp Morgeten im Simmental darf gebaut werden – das Regierungsstatthalteramt Frutigen-Niedersimmental hat das Baugesuch für die erste alpine Solar-Grossanlage bewilligt. Die Anlage soll künftig Strom für 3000 Haushalte produzieren.

Für Initiant Christian Haueter bedeutet die Bewilligung vor allem eins: sehr viel Arbeit. Aber: «Es ist auch eine Befriedigung, dass das Projekt nach eingehender Prüfung genehmigt wurde.»

Solarpanles auf einem Berggrat.
Legende: Die Solaranlage vom Ostgrat Bürglen aus – so könnte das Projekt dereinst aussehen. ZVG/Thun Solar AG

Die Zustimmung führt Haueter darauf zurück, dass das Projekt vor Ort breit abgestützt sei. Ausserdem generiere die Solaranlage eine lokale Wertschöpfung.

Wir sind darauf angewiesen, dass wir mit dem Bau möglichst rasch anfangen können.
Autor: Christian Haueter Initiant Solaranlage Alp Morgeten

Gegen das Baugesuch hatten vier Umweltschutzverbände Einsprache erhoben. Doch das Regierungsstatthalteramt wies diese ab – das Solarprojekt erfülle die Anforderungen der vorgeschriebenen Umwelt­verträglichkeits­prüfung.

Die Organistion Mountain Wilderness bedauert diesen Entscheid. «Eine so grosse Solaranlage kommt einer Industrialisierung des Berggebietes gleich», sagt Projektleiter Aaron Heinzmann. Zwar hält er den Initianten zugute, dass diese versucht haben, auf die Anliegen des Umweltschutzes einzugehen. Aber letztlich sei es der falsche Standort für eine solche Anlage.

Beim Bau ist Tempo gefragt

Die für die Solaranlage nötigen elektrischen Anschlussleitungen sind in einem separaten Verfahren des Bundes zu genehmigen. Mit dem Bau auf Morgeten darf die Bauherrschaft erst beginnen, wenn der Bund die Anschlussleitungen genehmigt hat.

Drei Strommaste auf einer Wiese
Legende: Bei der Solaranlage Morgeten ist die nächstgelegene Übertragungsleitung, die den Strom aufnehmen könnte, einige Kilometer entfernt. Deshalb müssen bis dorthin bestehende Leitungen verstärkt werden. SRF/Sigi Tischler

Doch: Es pressiert. Denn ab 2025 müssen die alpinen Solaranlagen bereits eine Mindestmenge Strom einspeisen. Nur so profitieren sie von einem beschleunigten Bewilligungsverfahren. «Darum sind wir darauf angewiesen, dass wir möglichst rasch anfangen können», sagt Christian Haueter und fügt an: «Auf 2000 Metern Höhe ist die Bauzeit sehr begrenzt, im Winterhalbjahr wird kaum mehr etwas gehen.»

Darum hofft er, dass die Einsprachen jetzt nicht mehr ans Verwaltungsgericht weitergezogen werden und das Projekt verzögern.

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Regionaljournal Bern, Freiburg, Wallis, 3.5.2024, 12:03 Uhr ; 

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