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Tardoc tritt 2026 in Kraft
Aus Tagesschau vom 19.06.2024.
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Ambulante Behandlungen Was verdienen Ärztinnen und Ärzte künftig?

Die Tarife für Behandlungen in Arztpraxen oder in Spitälern ohne Übernachtung sind veraltet. Die Preise stimmen nicht mehr mit den Kosten der Behandlungen überein und geben Fehlanreize. Reformen sind bisher gescheitert. Seit Ende 2023 liegen zwei neue Tarifstrukturen bereit. Der Bundesrat will sie nun auf Anfang 2026 in Kraft setzen, verlangt aber noch Anpassungen, damit das gelingen kann. Die wichtigsten Fragen und Antworten von SRF-Bundeshaus-Redaktorin Christine Wanner. 

Christine Wanner

Bundeshausredaktorin

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Christine Wanner ist seit 2022 Bundeshausredaktorin. Zuvor hat sie als Inlandredaktorin für Radio SRF gearbeitet. Sie hat an der Universität Bern Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte sowie Medienwissenschaften studiert. Wanner hat sich insbesondere mit dem gesellschaftlichen Umgang mit Risiken und Gefahren beschäftigt – beispielsweise in der Atomfrage und beim Umgang mit Naturkatastrophen.

Weshalb betrifft mich der Ärztetarif?

Wer sich in einer Praxis oder im Spital ambulant – ohne zu übernachten – behandeln lässt, sieht auf der Rechnungskopie eine Liste mit einzelnen Behandlungsschritten, dies ist seit 2004 im Tarmed geregelt. Diese Schritte ergeben, was Ärztinnen und Ärzte verdienen. Insgesamt macht das rund ein Viertel der Kosten der Grundversicherung aus, finanziert durch die Krankenkassenprämien. Kurz: Patientinnen, Patienten – im Grunde alle Prämienzahlenden – müssten ein Interesse haben an einem aktuellen Ärztetarif, denn dieser ermöglicht eine gute Behandlung zu einem Preis, der den Kosten entspricht.  

Ärztin und Arzt.
Legende: Auch ihre Tarife sollen neu geregelt werden: Eine Ärztin und ein Arzt im Unispital Zürich im Jahr 2021. KEYSTONE/GAETAN BALLY

Warum hat die Reform des Ärztetarifes so lange gedauert?

Es gab gescheiterte Versuche, ohne dass sich die Beteiligten einigen konnten. 2015 legte der Bundesrat die Eckwerte für eine Revision fest. Statt einer Einigung entstanden zwei sich konkurrenzierende Ansätze: der Tardoc und die ambulanten Pauschalen. Der frühere Gesundheitsminister Alain Berset regte an, die beiden Ansätze zu verbinden. Doch er gab kein grünes Licht: Die ambulanten Pauschalen waren ihm zu wenig ausgereift, beim Tardoc kritisierte Berset die Berechnungsgrundlagen. Nun ist Nachfolgerin Elisabeth Baume-Schneider am Zug.  

Warum gibt es nun zwei Tarifstrukturen?

Ursprünglich konkurrenzierten sich die beiden Zugänge. Sie standen exemplarisch für eine gespaltene Landschaft im Gesundheitswesen: Der Krankenversicherungs-Verband Curafutura und die Ärzteschaft FMH erarbeiteten den Tardoc als Nachfolgetarif für den veralteten Tarmed. Der Krankenversicherungs-Verband Santésuisse und der Spitaldachverband Hplus schufen ambulante Pauschalen für standardisierte Behandlungen. Die beiden Zugänge lassen sich kombinieren, doch haben die Pauschalen Vorrang. 

Wie geht es weiter?

Damit Reformen nicht mehr jahrelang blockiert sind, ist vorgesorgt: Ein ambulantes Tarifbüro OATT besteht seit Anfang 2024 und vereint Fachleute aus beiden Teams. Sie werden bei Bedarf jährlich die Tarife anpassen. Als Nächstes wird die OAAT einen Umsetzungsvertrag ausarbeiten, den der Bundesrat verlangt, um die zwei Tarife per Anfang 2026 in Kraft setzen zu können. Das Umstellen auf die beiden neuen Tarife geht nicht über Nacht.

SRF 4 News, 19.6.2024, 14:30 Uhr ; 

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